Mit der Veröffentlichung einiger Patente hat der Hausgeräte-Spezialist Dyson einen ersten Einblick in die Entwicklung seines Elektroautos gegeben. Firmengründer James Dyson betonte zwar in einer E-Mail an die Mitarbeiter am Donnerstag, dass die beigefügten Zeichnungen, auf denen ein Minivan mit drei Sitzreihen zu sehen ist, "nicht enthüllen, wie unser Fahrzeug wirklich aussehen wird". Zugleich zeigen die Dokumente aber einige Gedankengänge und Erfindungen der Dyson-Entwickler auf.
So werden in den Unterlagen die Vorzüge großer Räder betont. Bei einem Elektrofahrzeug könnten sie helfen, die Reichweite zu vergrößern und Energie bei Bremsvorgängen zurückzugewinnen. Außerdem erläutern die Dyson-Patente die Vorteile eines langen Radstands, einer hohen Bodenfreiheit und einer relativ stark geneigten Frontscheibe. Die Patentanträge waren bereits vor 18 Monaten eingereicht worden. Tests des Fahrzeugs sollen demnächst beginnen, kündigte Dyson in der E-Mail an.
Dyson, bekannt vor allem für seine beutellosen Staubsauger, hatte 2017 angekündigt, ein Elektrofahrzeug zu entwickeln und dafür rund 2,5 Milliarden britische Pfund (aktuell 2,9 Milliarden Euro) zu investieren. "Wir haben die Kosten unter Kontrolle", sagte James Dyson jetzt der "Financial Times". Auch wenn einige Teile des Projekts teurer als geplant geworden seien, werde man den finanziellen Rahmen insgesamt einhalten.
Beim anvisierten Marktstart zum Jahr 2021 liege Dyson ebenfalls weitgehend im Plan, so der Firmenchef. Für die Umsetzung der Elektroauto-Projekts hatte das Unternehmen zu Jahresbeginn den ehemaligen BMW- und Infiniti-Manager Roland Krüger verpflichtet. Die britische Firma verlagert derzeit ihren offiziellen Firmensitz nach Singapur, wo das Fahrzeug gebaut werden soll. Diese Ankündigung vor einigen Monaten war in Großbritannien mit Kritik aufgenommen worden, da James Dyson als Brexit-Befürworter in Erscheinung getreten war. (dpa)