Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert in Deutschland eine staatliche Förderung von Batteriefabriken für Elektroautos. So könne der Rückstand zur internationalen Konkurrenz wettgemacht werden. Die Bundesregierung verteidigte ihre Förderpolitik gegen Kritik. BMW-Chef Norbert Reithofer schlug eine steuerliche Bevorzugung für batteriebetriebene Firmenfahrzeuge vor. In der kommenden Woche will die Initiative Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ihren ersten Zwischenbericht vorlegen.
"Für die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland ist eine weltweit wettbewerbsfähige Batterie- und Zellproduktion entscheidend", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann, dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Um den Rückstand aufzuholen, sei eine intelligente Förderkulisse von Forschung, Entwicklung und Industrialisierung - auch von Pilotfertigungsanlagen - genauso wichtig wie die Stärkung der universitären Landschaft in der Elektrochemie. Um international führend zu werden, werde in Deutschland "in jedem Fall mehr als eine Batteriefabrik" benötigt.
Die Plattform Elektromobilität, ein Forum von Regierung, Autoindustrie, Zulieferern, Stromversorgern und Wissenschaftlern, hat sich zum Ziel gesetzt, Deutschland weltweit zum "Leitmarkt für Elektromobilität" zu machen. Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren.
Knackpunkt ist bei Elektroautos bislang vor allem die Batterie, die oftmals schon nach hundert Kilometern stundenlang aufgeladen werden muss. Ein neues Batterie-Testzentrum in Ulm soll das Problem zentral ab 2011 in den Griff bekommen.
Bundesregierung lehnt direkte Subventionierung ab
Die Bundesregierung unterstützt bislang die Forschung und auch Einzelprojekte zur Elektromobilität, lehnt aber eine direkte Subventionierung von Elektroautos, etwa durch Kaufanreize, ab. "Es ist nicht Sache des Staates, das Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger mit Kaufprämien zu lenken. Das verzerrt den freien Wettbewerb", sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) der Zeitung. Auch Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnt dies ab: "Man sollte den zweiten nicht vor dem ersten Schritt machen", sagte sein Sprecher dem Blatt.