Von AUTOHAUS-Redakteur Armin Wutzer
Lange hat sich Fiat Zeit gelassen mit der Elektromobilität. Anfang November startet die Marke hierzulande nun aber endgültig in die neue Ära. Dann werden die ersten Fahrzeuge des, in ersten Tests mit viel Lob bedachten neuen Fiat 500 an Kunden ausgeliefert. Dieser konnte bereits seit März in der üppig ausgestatteten Sondervariante "La Prima" vorbestellt werden. Rund 500 Frühbucher haben davon in Deutschland Gebrauch gemacht und eines der 37.900 Euro teuren Fahrzeuge geordert. "Damit ist Deutschland aktuell der stärkste Markt für den neuen Fiat 500", sagt Sascha Wolfinger, Kommunikationschef bei FCA Germany.
Die Frühbucher sollen ihr Fahrzeug noch in diesem Jahr erhalten. Wer erst zum offiziellen Verkaufsstart im Oktober bestellt, sollte sich hingegen auf mehrere Monate Wartezeit einstellen: Da die Produktion des neuen 500 am Fiat-Stammwerk in Mirafiori komplett neu aufgebaut wurde, fährt der Hersteller die Produktion nur langsam hoch, um Qualitätseinbußen bei den Fahrzeugen zu vermeiden. Wolfinger: "Wir können aktuell keine konkreten Angaben zur Lieferzeit bei Neubestellungen machen."
Händler und Importeur organisieren "La Prima Tour"
Um den anstehenden Marktstart öffentlichkeitswirksam vorzubereiten, hat FCA zusammen mit dem Handel die "La Prima Tour" gestartet. Dabei organisieren Autohäuser in Anlehnung an eine Konzert-Tournee zu festgelegten Terminen eigenverantwortlich Produktvorstellungen, auf der sich Interessenten vor Ort über das Fahrzeug und die Technologie informieren und Frühbucher das Fahrzeug erstmals live in Augenschein nehmen können. Der Importeur unterstützt die Händler dabei mit Werbematerial. Zusätzlich flankiert FCA die einzelnen Events mit prominenten Tour-Hinweisen auf seiner Webseite sowie mit Social-Media-Kampagnen auf Facebook und Instagram. Dadurch stehen die einzelnen Events in einem größeren Kontext und erhalten – so der Plan – durch die Bündelung mehr Aufmerksamkeit.
Insgesamt hat die "La Prima Tour" 157 Stationen. Eine davon war am 15. September bei Klaiber Automobile im baden-württembergischen Öhringen. Dort stellten die Geschäftsführer Dieter und Timo Klaiber das Fahrzeug ihren Mitarbeitern sowie Kunden vor. Mit der Resonanz sind die beiden zufrieden: Wann immer Kunden in den Betrieb kamen, blieben diese beim neuen Fiat 500 hängen. Rund zehn Kunden, darunter auch der größte Firmenkunde des Autohauses, kamen zudem ausschließlich, um sich das Fahrzeug zeigen zu lassen. "Wir haben sehr große Erwartungen an den neuen Fiat 500", sagt Dieter Klaiber. Ihn begeistere vor allem das hohe Qualitätsniveau, die Connectivity-Angebote sowie pfiffige Ideen wie die elektrischen Türöffner und das Touch-Panel.
Rund zehn Prozent seiner Fahrzeuge will Klaiber deshalb ab 2021 als reine Elektroautos verkaufen. Dass das neue Modell nun endlich bei ihm im Showroom steht, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin. "Viele Kunden wollen das Fahrzeug vor dem Kauf erst einmal fahren", erklärt Klaiber. Bislang hat er in seinem Betrieb drei Vorbestellungen. Dass es dabei nicht bleiben wird, daran hat er keinen Zweifel: "Solange es die Förderung gibt, wird der Hype anhalten."