Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat bei ihren Ermittlungen gegen den Autozulieferer Bosch im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre nun drei konkrete Beschäftigte des Konzerns im Visier. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Beihilfe zum Betrug bei einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an VW-Fahrzeugen eingeleitet, wie ein Behördensprecher am Donnerstag mitteilte. Es gehe um Führungskräfte mit Personalverantwortung.
Der hierarchisch höchste Beschuldigte gehöre dem mittleren Management an. Bosch macht als einer der weltweit wichtigsten Autozulieferer unter anderem mit seiner Dieseltechnik viel Geschäft.
Ein Bosch-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir kooperieren mit den Behörden.» Nähere Angaben wollte er nicht machen. Ein Großkunde des Technologiekonzerns ist Volkswagen, wo im September 2015 die Abgas-Affäre begann. Bosch hatte Software an VW geliefert, mit der der Wolfsburger Autobauer die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen manipulierte.
Seit dem Herbst 2015 prüfen die Stuttgarter Strafverfolger im VW-Skandal auch gegen Bosch-Mitarbeiter den Verdacht auf Beihilfe zum Betrug. Die Gruppe «Diesel» besteht aus vier Staatsanwälten. Es sei nicht auszuschließen, dass sich im Zuge der weiteren Ermittlungen der Kreis der Beschuldigten erweitere, fügte der Behördensprecher hinzu. (dpa)