Der Autozulieferer Continental hat sein Geschäft mit Antriebstechnik und Informationssystemen schneller als erwartet wieder auf Kurs bringen können. "Wir liegen ein Jahr vor unserem Plan", sagte Konzernchef Elmar Degenhart der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). Statt im kommenden Jahr könnten die Segmente "Powertrain" und "Interior" bereits 2010 wieder profitabel sein. In den beiden vergangenen Jahren hatten die Bereiche starke Verluste hinnehmen müssen.
Die aus der früheren Siemens-Sparte VDO zugekaufte Antriebs- und Einspritztechnik hatte Conti 2008 und 2009 einen Verlust von knapp zwei Milliarden Euro eingebracht. Bei den Informationssystemen war das Unternehmen dem Bericht zufolge um rund eine Milliarde Euro in die roten Zahlen gerutscht. In beiden Geschäftsfeldern sollte die Gewinnschwelle ursprünglich 2011 wieder überschritten werden. "So wie es momentan aussieht, werden wir diese Ziele schon 2010 erreichen", erklärte Degenhart. Am Mittwoch (3. November) will der Konzern in Hannover seine Zwischenbilanz nach dem dritten Quartal vorstellen.
Auch Großaktionär Schaeffler habe Conti auf die Sprünge geholfen, meinte Degenhart: "Ohne die Hilfe von Schaeffler hätten wir die Wende nicht so schnell geschafft." Als Beispiele nannte er den gemeinsamen Einkauf oder die Entwicklung und den Bau von Turboladern. Der Conti- Chef kommt selbst aus dem fränkischen Familienunternehmen Schaeffler und wurde nach mehreren Chefwechseln an die Conti-Spitze gesetzt.
Zeitplan für Fusion mit Schaeffler noch nicht festgelegt
Für die umstrittenen Pläne zu einer Fusion der Zulieferer gibt es nach Auskunft Degenharts weiterhin keinen abschließend festgelegten Zeitplan. "Wir stehen nicht unter Zeitdruck." Ein Zusammenschluss von Conti und Schaeffler sei aber nach wie vor sinnvoll.
Im Reifengeschäft würden sich bis zum Ende dieses Jahres Belastungen aus den gestiegenen Preisen für Naturkautschuk bemerkbar machen, kündigte der Conti-Chef an. "Die Rendite des ersten Halbjahrs 2010 wird sich deshalb nicht halten lassen." Spekulationen um einen Verkauf der Traditionssparte hatte Degenhart vor kurzem zurückgewiesen. Der Konzern plant im Gegenteil, mehr als eine halbe Milliarde Euro in neue Reifenwerke im Ausland zu investieren. (dpa)