Die für die kommenden Jahre angestrebte Fusion der Autozulieferer Schaeffler und Continental steht nach Medienberichten vor neuen Hürden. Bei einer Prüfung hätten sich Probleme bei der geplanten Aufteilung der gemeinsamen Schulden ergeben. Das Splitting des 20-Milliarden-Euro-Schuldenbergs auf eine operative Gesellschaft und eine von der Familie Schaeffler getragenen Holding sei rechtlich nicht realisierbar, berichtete das "Handelsblatt" (Mittwoch). Dies aber könnte die Kreditwürdigkeit von Conti gefährden. Sprecher beider Unternehmen wollten den Bericht nicht kommentieren.
Im Umfeld des Schaeffler-Konzerns hieß es, die Fusion beider Konzerne sei derzeit kein Thema. Nach der gerade erst überwundenen Wirtschaftskrise gehe es erst einmal darum, das Unternehmen flott zu machen. "Wenn wir jetzt in einer Hochphase wären und alles auf Grün steht, dann müssten wir beim Thema vielleicht Geschwindigkeit an den Tag legen." Im Moment sehe sich die Schaeffler-Führung aber nicht unter Zeitdruck. Zudem seien bei der Fusion viele Wege vorstellbar.
Von einem hochkarätig besetzten Arbeitskreis, der die Fusion angeblich vorbereite und auf die angeblichen Hürden gestoßen sei, wisse man nichts, hieß es weiter. Das schließe natürlich nicht aus, dass Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger und Conti-Vorstandschef Elmar Degenhardt sich regelmäßig über die geplante Fusion austauschten.
Auch Betriebsratskreise zeigten sich überrascht. Berichte über angebliche Hürden seien für ihn nicht nachvollziehbar, sagte ein führender Arbeitnehmervertreter. Schaeffler hatte Conti im Jahr 2009 in einer Übernahmeschlacht übernommen, war dann allerdings von der Wirtschafts- und Finanzkrise überrascht worden. (dpa)