Neue Modelle und die in den vergangenen Jahren angestoßenen Sparmaßnahmen haben Daimler im ersten Quartal zu einem Gewinnsprung verholfen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Drittel auf 2,9 Milliarden Euro zu, wie der Konzern am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Wachstumsstrategie, Produktoffensiven und Effizienzprogramme zahlten sich aus, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Er soll nächstes Jahr einen neuen Vertrag bekommen und das Dax-Unternehmen dann bis 2019 steuern.
Unterm Strich blieb für den Konzern mit gut zwei Milliarden Euro fast doppelt so viel Gewinn wie im Jahr zuvor. Der Umsatz steigerte der Autohersteller um 16 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro.
Der Anstieg im Ergebnis war überwiegend auf die gutlaufenden Geschäfte in der Pkw-Sparte zurückzuführen. Mit fast 460.000 verkauften Autos in den ersten drei Monaten des Jahres hat Daimler einen Rekordabsatz eingefahren. Gefragt waren Kompaktmodelle, die C-Klasse sowie sportliche Geländewagen. Im März konnte die Hausmarke Mercedes-Benz sogar den Rivalen Audi hinter sich lassen und war im ersten Quartal schneller gewachsen als die Volkswagen-Tochter und der Oberklasse-Primus BMW.
Gegen den Trend in Russland
Die Entwicklung des weltweiten Pkw-Markts sieht Daimler nun aber mit etwas weniger Optimismus. Statt der bisher erwarteten vier Prozent Plus weltweit rechnet man 2015 nur noch mit drei Prozent. Das gelte allerdings nicht für die wichtigen Hauptmärkte, sagte Finanzchef Bodo Uebber. China beispielsweise werde nach wie vor den mit Abstand größten Beitrag zum weltweiten Plus beisteuern. Eher schwach werde sich hingegen der russische Markt präsentieren. "Ich denke, dass wir uns im Grundsatz schon stärker davon abkoppeln können", betonte Uebber aber. Daimler hatte in Russland im ersten Quartal gegen den Trend deutlich zugelegt.
Auch im Lkw-Geschäft rechnet Daimler nun mit schwierigeren Marktbedingungen. So könnte der Lkw-Markt in Brasilien im Jahresverlauf um bis zu 30 Prozent einbrechen, in Indonesien um 20 Prozent. Daimler selbst rechnet aber nach wie vor mit einem deutlichen Plus. Die schwierigen Rahmenbedingungen in Lateinamerika belasteten die Geschäfte im ersten Quartal zwar merklich. Die Nachfrage in Nordamerika trieb aber gepaart mit dem starken Dollar die Umsätze im Lkw-Geschäft. Über das Jahr gesehen rechnet der Konzern mit positiven Währungseffekten von einer Milliarde Euro. (dpa)