China hat die USA als größter Einzelmarkt für Daimler überholt. Das Wachstum im Reich der Mitte soll auch in diesem Jahr zweistellig bleiben, wie China-Vorstand Hubertus Troska am Mittwoch bei der Eröffnung eines neuen Werkes für die Produktion des Mercedes GLA in Peking sagte. Trotz der schwächeren Konjunktur in China dürfte der Markt für Oberklasse-Autos wieder um mehr als zehn Prozent zulegen. "Wir sollten mehr als das schaffen", gab sich Troska optimistisch.
Weltweit hat die starke Nachfrage nach Kompaktwagen und sportlichen Geländewagen für die Marken Mercedes-Benz und Smart im März zu einem Absatzplus im Vergleich zum Vorjahr von 16,3 Prozent auf 195.451 geführt. In der Aufholjagd mit den Rivalen von Audi und BMW in China soll die lokale Produktion des Kompaktwagens GLA das Wachstum auf dem größten Automarkt der Welt noch zusätzlich ankurbeln.
Im vergangenen Jahr waren noch die USA Daimlers größter Einzelmarkt gewesen. Doch legte das China-Geschäft von Mercedes im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 270.000 Autos zu, wie Troska vor Journalisten in Peking sagte. "In diesem Jahr werden wir deutlich mehr als 300.000 Autos verkaufen."
Peking jagt Sindelfingen
Mit der Eröffnung des neuen Werks des Gemeinschaftsunternehmens Beijing Benz (BBAC) sei Peking auf dem besten Wege, der weltweit größte Produktionsstandort von Daimler zu werden, erklärte Joint-Venture-Chef Frank Deiß. Zumindest flächenmäßig sei es dank der 1,5 Millionen Quadratmeter des neuen Werkes jetzt schon die größte Produktionsstätte. Bis Ende des Jahres soll die Kapazität auf 250.000 Autos steigen. Im Zentralwerk in Sindelfingen liegt sie bei 370.000 Autos. In Peking werden jetzt die C- und E-Klasse sowie die Geländewagen GLK und GLA produziert.
"Der GLA wird zweifelsfrei ein neuer Wachstumstreiber in China werden", sagte Troska. Die Reaktion der Kunden sei bisher schon "fantastisch" gewesen. Unterhalb des größeren GLK habe Daimler bisher nichts anbieten können. Die Kapazität am gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Beijing Automotive (BAIC) betriebenen Standort Peking könne jederzeit erweitert werden, so der Manager. Die Investition von 720 Millionen Euro in das neue Werk demonstriere das Vertrauen von Daimler in einen florierenden chinesischen Markt. (dpa)
Teilefuzzi