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Daimler-Strategie: Smart steigt in Online-Vertrieb ein

17.12.2015 14:53 Uhr
Daimler-Strategie: Smart steigt in Online-Vertrieb ein
Erstmals lassen sich Smart-Modelle im Internet kaufen und dann direkt bis nach Hause liefern.
© Foto: Daimler

Mercedes bietet bereits seit zwei Jahren Neuwagen über das Internet an. Jetzt zieht die kleine Schwestermarke nach – zunächst aber nur auf ihrem zweitgrößten Markt.

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Nach Mercedes-Benz startet auch Smart den Fahrzeugverkauf über das Internet. Auf dem italienischen Automarkt bietet die Daimler-Kleinwagenmarke jetzt seine Modelle erstmals in einem Online-Store an. Daran angeschlossen ist einer virtueller Showroom, in dem Interessenten die Produktpalette interaktiv und in allen Facetten kennenlernen können, wie der Hersteller am Donnerstag mitteilte.

"Mit unserem neuen Online-Store eröffnen wir einen weiteren Vertriebskanal und sprechen damit vor allem junge und online-affine Kunden an", sagte Smart-Chefin Annette Winkler in Stuttgart. Diese könnten nun "überall und jederzeit" mit dem Unternehmen in Kontakt treten. Der Shop solle den Auftritt von Smart als innovative Marke abrunden.

Den Einstieg in den Internetverkauf wagt Smart in seinem zweitgrößten Einzelmarkt. Für die italienischen Kunden stehen zunächst die "red & the city"-Sondereditionen von Fortwo und Forfour zur Auswahl. Die vorkonfigurierten Modelle können per Kreditkarte oder Banküberweisung gekauft oder finanziert – und dann direkt bis nach Hause geliefert werden.

Konkrete Pläne für einen Roll-Out in Deutschland gibt es laut Daimler nicht. "Abhängig vom Kundenfeedback können wir uns ein Angebot des Online-Stores in weiteren Märkten vorstellen", erklärte eine Daimler-Sprecherin auf Anfrage von AUTOHAUS. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest.

Händlerbetriebe eingebunden

Den Online-Vertrieb versteht Smart nach eigenen Angaben nicht als Wettbewerb für die eigene Handelsorganisation, sondern als "Ergänzung zum klassischen Verkauf". Bei allen Aktivitäten bleiben unsere Händler auch in Zukunft der wichtigste Kundenkontaktpunkt", sagte die Sprecherin. An dem gesamten Beschaffungsprozess seien die Betriebe partnerschaftlich beteiligt. So würden sie etwa die Fahrzeugauslieferung und die optionale "Home Delivery" durchführen. Dem Handel obliege zudem die gesamte Kundenbetreuung und Serviceabwicklung nach dem Kauf. Smart betonte aber zugleich, dass der Besuch im Autohaus während des gesamten Kaufprozesses nicht mehr nötig sei.

Zu den weiteren neuen Services zählt Smart einen "Personal Shopper", der nach Terminvereinbarung bei der Modellauswahl hilft. Der Produktexperte versetzt den Interessenten mit seiner Kamerabrille virtuell in das Fahrzeug und erklärt ihm alle Funktionalitäten. Zudem können Fragen über einen Live-Chat oder per E-Mail gestellt werden. Während des kompletten Kauf- und Auslieferungsprozesses übernimmt ein "Customer Contact Center" diese Aufgaben. Dort kann der Kunde auch weiterhin einen Probefahrttermin beim Händler seiner Wahl vereinbaren.

Der Smart-Shop ist Teil der Daimler-Strategie "Best Customer Experience", die stark auf maßgeschneiderte Angebote und eine Digitalisierung der Vertriebsformate ausgelegt ist. Damit wollen die Schwabe neue Zielgruppen erreichen und loyale Kunden an den Konzern binden. Die Kernmarke Mercedes betreibt bereits seit 2013 Online-Stores für Neuwagen in Hamburg und Warschau/Polen. Auch Smart testete schon die Vermarktung über neue Kanäle: So warb das Unternehmen in China über das "WhatsApp"-Pendant "WeChat" für ein Sondermodell und erreichte 600 Millionen User. Binnen drei Minuten wurden 388 Einheiten der limitierten Serie online bestellt, sie war damit in kürzester Zeit ausverkauft. (rp)

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KOMMENTARE


Dirk Eickmeier

17.12.2015 - 18:31 Uhr

Die Einschläge kommen näher! Wenn der Handel das Heft des Handels im online-Geschäft nicht endlich in die Hand nimmt, wird er zukünftig endgültig zum Erfüllungsgehilfen des Herstellers. Auf die Bereitstellung absatz-stärkender Technologien für die Online-Vermarktung durch die Hersteller braucht er dabei nicht zu hoffen.


Annotator

18.12.2015 - 09:31 Uhr

Diese Entwicklung ist wie auch immer so und so nicht zu stoppen.Und wenn der Hersteller auf das Händlernetz verzichten könnte, dann würde er es auch. Soll doch der Kunde über das Internet kaufen und auch seinen GW verkaufen. Am Autohandel ist doch eh fast nichts mehr verdient.


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