Am Donnerstag hat Renault Deutschland-Chef Florian Kraft in Köln die Pläne vorgestellt, mit denen die Rhombus-Marke verlorenes Terrain zurückgewinnen will. Gemeinsam mit dem Handel will der Geschäftsführer daher "wieder den Vertriebsmuskel aktivieren" und die Zusammenarbeit weiter intensivieren.
Wettbewerbsfähige Angebote allein seien nicht ausreichend, betonte Kraft. Es brauche auch mehr Telefonate und mehr Angebote. In diesem Zusammenhang stellte der Manager Unterstützung bei der Mitarbeiterakquise in Aussicht. Ziel sei es, die Folgen des Personalabbaus der vergangenen Jahre abzufedern und die Vertriebsstrukturen wieder zu beleben.
Rückkehr in unbesetzte Märkte
Auch beim Vertriebsnetz will man nachbessern. Nachdem zuletzt Händler weggefallen sind, plant der Hersteller, in rund einem Dutzend Märkten wieder präsenter zu werden. "Der deutsche Kunde kauft lokal", erklärte Kraft.
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Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Regionen, die nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit der Wahl-Gruppe vakant geworden sind. Städte wie Aachen, Düren, Siegen, Olpe und Koblenz stehen hier im Fokus. Gleichzeitig richtet Renault den Blick auf neue Märkte in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, etwa Augsburg und Lüneburg, die künftig mit neuen Partnern erschlossen werden sollen.
Renault Twingo Concept
BildergalerieAngriff im B-Segment
Mit einer breit aufgestellten Modellpalette und der Rückkehr zu alten Stärken will Renault im B-Segment Marktanteile zurückerobern. "Da war Renault früher eine Macht", erinnerte Kraft. Mit dem Renault 5, Renault 4, Clio und Captur stehen gleich vier starke Modelle bereit, an diese alte Stärke anzuknüpfen. Kraft räumte ein, dass dies angesichts des Wettbewerbsumfelds kein einfacher Weg sei: "Es schläft keiner da draußen."
Helfen sollen deshalb auch neue Akzente in Form einer frischen und emotionalen Markenpositionierung unter dem Motto "Elektropop" Leben, Dynamik und kräftige Farben prägen die Strategie, die sowohl die Attraktivität der Marke steigern als auch die Elektromobilität stärker in den Fokus rücken soll. Mit rund 500 verkauften R5 in der ersten Januarhälfte blickt man vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate.
Ein wichtiger Stabilitätsanker soll auch das Nutzfahrzeuggeschäft bleiben. Dort ist Renault insbesondere bei kleineren Flotten mit weniger als 20 Fahrzeugen erfolgreich, wie Kraft unterstrich: "Der Handel hat hier treue Kunden." Zwei neue Elektro-Nutzfahrzeuge sollen das Angebot erweitern und dazu beitragen, auch hier weiter zu wachsen.