2015 haben sich erneut mehr Menschen beim Carsharing-Dienst DriveNow angemeldet. Wie das Joint Venture von BMW und Sixt am Donnerstag mitteilte, waren zuletzt rund 580.000 Kunden registriert, rund 490.000 davon in den fünf deutschen Städten. Das waren insgesamt 190.000 mehr als 2014 (Deutschland plus 125.000). Insgesamt bietet das Unternehmen 4.000 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini in weltweit neun Städten an.
"Seit über einem Jahr arbeiten wir in Deutschland profitabel", sagte Geschäftsführer Sebastian Hofelich ohne Angabe von Zahlen. "Mit dem Wissen, wie man ein profitables und nachhaltiges Carsharing-Konzept aufbaut, bringen wir DriveNow nun in weitere ausländische Märkte. Unser Ziel ist es, in den großen Metropolen Europas eine relevante Verkehrsoption anzubieten." Maßgebliche Kriterien bei den Expansionsentscheidungen seien ein gemeinsamer Wille mit den jeweiligen Kommunen, gute Rahmenbedingungen für Free-Floating-Carsharing und der bestehende Mobilitätsbedarf der Bevölkerung.
Größter Standort ist nach wie vor Berlin mit rund 170.000 Kunden und über 1.000 Fahrzeugen. 140 Fahrzeuge davon werden rein elektrisch angetrieben. In München zählt der Anbieter 120.000 Kunden. Nach Wien und London im Jahr 2014 startete die BMW-Tochter im September 2015 mit in Kopenhagen. Dort sind mittlerweile über 20.000 Menschen registriert. Zum ersten Mal betreibt dabei nicht DriveNow selbst die Flotte vor Ort, sondern hat die Nutzungsrechte im Franchisemodell an Arriva Danmark vergeben. Im Oktober 2015 folgte mit der schwedischen Hauptstadt Stockholm die neunte europäische Stadt.
Auch künftig plant das Unternehmen weiteres Wachstum. "In den kommenden Jahren wollen wir das derzeitige Expansionstempo schrittweise steigern", so Geschäftsführer Nico Gabriel. "Dabei werden wir – wie in Kopenhagen – ausgesuchte Städte auch im Franchisemodell betreiben lassen." Zudem wolle man die Partnerschaft mit den öffentlichen Nahverkehren weiter ausbauen. So ist das Unternehmen ab Frühjahr Partner bei dem Hamburger Mobilitätsangebot "Switchh". Weitere technische Neuerungen für App, Web und Produkt sind ebenfalls geplant. Im Rahmen der turnusmäßigen Flottenerneuerung kommen 2016 der BMW X1, der 1er, der Mini Countryman sowie weitere BMW i3 in die Flotten.
20 Prozent elektrisch
BMW-Elektromodelle kamen im ersten Halbjahr 2015 erstmals im Einsatz – zunächst in London, später auch in deutschen Städten sowie in Wien. Derzeit sind insgesamt rund 800 i3 unterwegs, das entspricht einem Anteil von 20 Prozent an der gesamten Flotte. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur in den Städten – wie es aktuell beispielhaft in Berlin, Hamburg oder München angegangen wird – plant DriveNow den Anteil an E-Fahrzeugen in diesem Jahr weiter zu erhöhen. (se)