Häufig sind es nur Sekunden, die bei einem Unfall über Leben und Tod entscheiden. Dabei stößt das menschliche Auge an seine Grenzen. Bis die Gefahr erkannt ist und der Fahrer reagiert, vergeht oft eine gefühlte Ewigkeit. Anders das neue Notbremssystem von Bosch: Sobald der Radar- oder Videosensor des Systems die drohende Kollision erkannt hat, dauert es laut Bosch mit dem elektromechanischen Bremskraftverstärker iBooster gerade einmal 190 Millisekunden - also weniger als zwei Wimpernschläge - bis die volle Bremsleistung aktiviert ist.
"Auf dem Weg zum unfallfreien Fahren sind Fahrerassistenzsysteme der nächste Schritt", sagt Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel. "Die elektronischen Helfer sind immer aufmerksam und reagieren zur Not schneller als der Mensch. Im oftmals wuseligen Stadtverkehr können sie Autofahrer gezielt unterstützen." Notbremssysteme zählen damit zu den nützlichsten Assistenzsystemen, vor allem wenn sie auf Radfahrer und Fußgänger reagieren, die im Straßenverkehr am meisten gefährdet sind. "Ein Notbremsassistent holt beim Bremsen unter Umständen wichtige Zentimeter heraus, die über Leben und Tod entscheiden können", sagt Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereich Chassis Systems Control.
Fahrerassistenzsysteme sind vor dem Hintergrund eines steigenden Verkehrsaufkommens der Schlüssel zu mehr Sicherheit auf den Straßen. Sie halten ein Auto in der Spur, warnen beim Spurwechsel vor Hindernissen im toten Winkel, unterstützen beim Ein- und Ausparken sowie beim Abstandhalten, um nur einige Beispiele zu nennen. Kein Wunder, dass die Verbreitung der elektronischen Helfer zunimmt. Laut einer Bosch-Erhebung hat inzwischen jeder zweite Neuwagen (52 Prozent) in Deutschland mindestens ein Fahrerassistenzsystem an Bord.
Der Trend geht dahin, auf Basis ein und desselben Sensors verschiedene Assistenzfunktionen zu realisieren, wie es Bosch mit der neuen Ausstiegswarnung zeigt. Sie ist für alle Türen des Fahrzeugs aktiv und warnt die Insassen einige Minuten lang nach dem Ausschalten der Zündung vor einem unbedachten Öffnen der Autotüren. Die rechts und links im Fahrzeugheck angebrachten Sensoren überwachen das Verkehrsgeschehen. Sie können in einem Bereich von bis zu 20 Metern rechtzeitig andere Verkehrsteilnehmer erkennen, die sich von hinten dem Auto nähern, sich schräg hinter oder bereits neben dem Auto befinden und warnen den Fahrer noch vor Betätigung des Türgriffs. Da wird sicher so mancher Radfahrer erleichtert aufatmen, der schon mal unangenehme Bekanntschaft mit einer Autotür gemacht hat. (mid/rlo)