Nach jahrelangem Wachstum ist der Autoabsatz in Indien im abgelaufenen Finanzjahr deutlich zurückgegangen. Zwischen dem 1. April 2012 und dem 31. März 2013 wurden auf dem Subkontinent 6,7 Prozent weniger Autos verkauft als im Jahr zuvor, wie der Branchenverband SIAM am Mittwoch mitteilte. Im März seien sogar 22,5 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt worden als im Vorjahresmonat. Die Zahl der verkauften Autos lag demnach 2012/2013 bei 1,9 Millionen.
Der Rückgang ist Experten zufolge auf hohe Zinsen und Benzinpreise sowie eine geringe Kauflust der Inder durch das sich abschwächende Wirtschaftswachstum zurückzuführen. Auch der Verkauf von Zweirädern ging laut SIAM im Monat März um sieben Prozent zurück, Lastwagen und Busse seien sechs Prozent weniger abgesetzt worden.
Indien hatte in den Jahren zuvor einen Autoboom zu verzeichnen, im Spitzenjahr 2010 waren 31 Prozent mehr Autos verkauft worden als im Jahr davor. "Die Zukunft ist für diese Industrie glänzend - das ist sicher", sagte S. Sandilya, Präsident von SIAM. Denn das Land verfüge über mehr als 1,2 Milliarden Menschen, bislang sei die Autodichte nicht sehr hoch und die Einkommen wüchsen. Für das kommende Finanzjahr prognostiziert SIAM einen Zuwachs von drei bis fünf Prozent.
Indien zählt neben China, Russland und Brasilien zu den wichtigsten Zukunftsmärkten der Autobranche weltweit. In Europa dagegen gelten die Märkte als weitgehend gesättigt. (dpa)