Der TÜV Rheinland hat 2011 den höchsten Umsatz und Gewinn seiner 140-jährigen Geschichte erwirtschaftet. Die Erlöse des international tätigen Prüfkonzerns stiegen im vergangenen Jahr um 8,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, das Ergebnis lag bei 124 Millionen Euro (2010: 112 Millionen). Die EBIT-Rendite kletterte um 0,2 Punkte auf 8,8 Prozent. "Unser Ziel ist es, bis 2014 den Umsatz auf über zwei Milliarden zu steigern", sagte der Vorstandsvorsitzende Manfred Bayerlein am Mittwoch in Köln.
Im Autoprüfgeschäft ist das Unternehmen mit weltweit rund 5,5 Millionen Prüfungen jährlich aktiv. In Deutschland konnten TÜV Rheinland in diesem Bereich gegenüber 2010 um knapp sieben Prozent wachsen.
In 65 Ländern sind eigene Tochtergesellschaften im Markt tätig. Weltweit beschäftigte die Prüforganisation im Jahresdurchschnitt 16.000 Menschen, in Deutschland knapp 6.800 Mitarbeiter. Der außerhalb Deutschlands erzielte Umsatz lag 2011 bei 683 Millionen Euro – 48 Prozent am Gesamtumsatz. Asien mit China und dem Nahen Osten sowie die Amerikas sind dabei die stärksten Standbeine. Das höchste Umsatzwachstum wurde in der Region Südamerika mit einem Plus von 50 Prozent verbucht.
Investitionen auf Rekordniveau
Insgesamt steigerte der TÜV Rheinland 2011 das Eigenkapital auf 325,3 Millionen Euro (plus 13 Prozent) und verbesserte damit die Eigenkapitalquote auf 24,1 Prozent (2010: 22,2 Prozent). Auf Rekordniveau waren auch die Investitionen mit 87,7 Millionen Euro (plus 12,3 Prozent). "Im Fokus standen Investitionen in neue Technologien und Prüfkapazitäten sowie in die Modernisierung bestehender Standorte", sagte Finanzchef Ulrich Fietz. Neu Prüfzentren entstanden im türkischen Inegöl, im indischen Bangelore, in Apeldoorn in den Niederlanden, im US-amerikanischen Bentonville sowie in Shanghai.
Auch durch Zukäufe beschleunigte der TÜV Rheinland sein Wachstum: In den Niederlanden erwarben die Kölner den Prüfdienstleister Sonovation, in Korea den Ingenieurdienstleister L4S Engineering, in Bayern drei etablierte Prüfzentren für Fahrzeuge. Zudem holte das Unternehmen die Mehrheit an der französischen Société Européenne de Controle Technique Automobile, der "Secta Autosur". (se)