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Arbeitskampf bei Neue Halberg Guss: Lösung in Sicht

25.07.2018 15:33 Uhr
Die IG Metall hat eine Schlichtung für Neue Halberg Guss vorgeschlagen.
© Foto: picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Beim Zulieferer NHG tobt seit sechs Wochen ein harter Arbeitskampf, der immer mehr die Kunden des Unternehmens in Mitleidenschaft zieht. Jetzt zeichnet sich ein Lösungsweg ab.

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Nach 42 Streiktagen beim Motorenzulieferer Neue Halberg Guss (NHG) hat die IG Metall eine Schlichtung vorgeschlagen. Die Gewerkschaft benannte am Mittwoch den früheren Arbeitsrichter Lothar Jordan aus Mannheim als möglichen Schlichter und setzte dem Unternehmen der Prevent-Gruppe eine Frist zur Annahme bis Donnerstag, 24.00 Uhr. Nur in diesem Fall könne der seit sechs Wochen währende Ausstand ab dem kommenden Montag ausgesetzt werden, sagte der Chef des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger.

Die NHG begrüßte den Vorschlag, den man umgehend prüfen werde. "Dies ist angesichts des wachsenden Drucks durch unsere Kunden die letzte Chance, die Überlebensfähigkeit des Unternehmens zu sichern", erklärte ein Sprecher. Der Hersteller von Motorblöcken und Antriebswellen gehört seit dem Jahresbeginn zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor, die sich mit dem VW-Konzern erbittert um Lieferkonditionen gestritten und Aufträge verloren hat.

Die IG Metall bezweifelt grundsätzlich das Geschäftsmodell der neuen Eigner. Köhlinger hielt ihnen irrationales Verhalten vor: "Wir wissen bis heute nicht, was die Gegenseite eigentlich will." Die Schlichtung sei der Versuch, externe Rationalität hinzu zu ziehen.

Das NHG-Management will das Werk Leipzig mit 700 Beschäftigten Ende 2019 schließen. Auch das Stammwerk Saarbrücken mit rund 1.500 Mitarbeitern soll wegen wegbrechender Aufträge in der Folge des Streiks auf der Kippe stehen. In der vergangenen Woche hatten 26 Kunden-Unternehmen in ganzseitigen Anzeigen an die Kontrahenten appelliert, dem "Wahnsinn" ein Ende zu setzen. Nach dem Schlichtungsangebot erklärte die NHG nun, dass sie weiterhin an die Zukunft des Standortes Saarbrücken glaube.

Die rund 2.200 NHG-Beschäftigten in Saarbrücken und Leipzig streiken seit dem 14. Juni für höhere Abfindungen und die Einrichtung von Beschäftigungsgesellschaften im Fall von Entlassungen. Für die bislang nicht direkt von Entlassungen bedrohten Beschäftigten in Saarbrücken schlägt die Gewerkschaft einen Treuhand-Fonds vor, um Mittel für einen Sozialplan außerhalb der Prevent-Gruppe zu sichern. (dpa)

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