Der US-Elektro-Autobauer Tesla will einen ehemaligen Mitarbeiter vor Gericht bringen, der das Unternehmen angeblich gezielt sabotiert hat. Der Beschuldigte soll bereits zugegeben haben, Teslas Produktionssystem gehackt und mehrere Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergegeben zu haben. Das geht aus der am Mittwoch bei einem Gericht in Las Vegas eingereichten Anklageschrift hervor. Das volle Ausmaß der "illegalen Aktivitäten" werde noch ermittelt.
Tesla wirft dem Ex-Angestellten auch vor, falsche Angaben gegenüber der Presse gemacht zu haben. Der Mitarbeiter soll im Oktober 2017 als Techniker in Teslas Batteriefabrik "Gigafactory" im US-Bundesstaat Nevada angeheuert und dort Zugang zu hochsensiblen internen Informationen gehabt haben. Danach habe es rasch Ärger mit dem Mann gegeben, der mit seiner Rolle unzufrieden gewesen und aggressives Verhalten gegenüber Kollegen gezeigt habe.
Tesla-Chef Elon Musk hatte die Angestellten bereits am Wochenende in einer E-Mail über den angeblichen Feind in den eigenen Reihen informiert. Ein Mitarbeiter habe "umfassende und schädliche Sabotage" begangen, hieß es in dem Rundschreiben von Sonntagabend. Als Motiv des Mannes nannte Musk eine gewünschte Beförderung, die ihm versagt worden sei. Es könnte aber noch weit mehr dahinter stecken, deshalb werde die Untersuchung in aller Tiefe fortgeführt.
Musk deutete an, dass er sich eine Verschwörung vorstellen könnte. "Wie Ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisationen, die wollen, dass Tesla stirbt", schrieb der Firmenchef mit Verweis auf die Öl- und Gasindustrie sowie auf Wall-Street-Spekulanten, die gegen die Aktie der Firma wetten. Später brachte Musk auch einen Brand in Teslas Fabrik im kalifornischen Fremont mit möglicher Sabotage in Verbindung und forderte von den Mitarbeitern, auf alles zu achten, das "nicht im besten Interesse unseres Unternehmens ist". (dpa)