Der Elektroautopionier Tesla will inmitten der Probleme um den Stotterstart seines ersten Mittelklassewagens Model 3 in großem Stil Stellen streichen. "Wir müssen eine schwierige Entscheidung treffen und etwa neun Prozent unserer Kollegen über das gesamte Unternehmen hinweg gehen lassen", heißt es in einer E-Mail an die Mitarbeiter, die Tesla-Chef Elon Musk am Dienstag bei Twitter teilte. Der Jobabbau dürfte mehr als 3.000 Beschäftigte treffen.
Durch die Kündigungen sollten die Kosten gesenkt werden, um dem Ziel der Profitabilität näher zu kommen, so Musk. Der Tech-Milliardär machte gegenüber den Mitarbeitern allerdings deutlich, dass es ihm dabei nicht allein ums Geld gehe: "Da Tesla in den fast 15 Jahren seines Bestehens noch keinen Jahresgewinn gemacht hat, ist unsere Motivation offensichtlich nicht der Profit."
Produktion von Jobabbau nicht betroffen
Musk erklärte, es sei in den vergangenen Jahren zum Aufbau einiger aus heutiger Sicht überflüssiger und teilweise doppelt besetzter Positionen gekommen. Der Jobabbau werde zudem keine Stellen in der Produktion betreffen und die Fertigungsziele beim Hoffnungsträger Model 3 in den kommenden Monaten nicht belasten. Ende 2017 hatte Tesla nach eigenen Angaben rund 37.543 Vollzeitangestellte.
In einem Memo an die Mitarbeiter hatte Musk bereits Mitte Mai einen gründlichen Unternehmensumbau angekündigt. In dem damaligen Schreiben hatte es geheißen, dass dadurch vor allem flachere Hierarchien geschaffen, die Kommunikation verbessert und Bereiche beschnitten werden sollen, die nicht entscheidend für den Erfolg von Tesla sind. Kurz zuvor war bekanntgeworden, dass Teslas Produktionschef eine Auszeit nimmt und ein weiterer Manager zur Konkurrenz gewechselt ist.
Tesla kämpft indes weiter mit Anlaufproblemen bei der Massenfertigung des Model 3. Musks Firma liegt bereits ein halbes Jahr hinter ihrem ursprünglichen Zeitplan und will die Marke von 5.000 Fahrzeugen pro Woche nun bis Ende Juni erreichen. Zuletzt lag die wöchentliche Produktionsrate laut Musk bei rund 3.500 Stück. Tesla hat über 400.000 Bestellungen für den Wagen, dessen Produktion bereits im vergangenen Sommer startete, bislang aber nicht wie erhofft in Gang kam. (dpa)
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