Von Annemarie Schneider
Bis 9. Februar informiert die Automobilgruppe Nord AG (ANAG) als Verbund mittelständischer Autohäuser und Servicebetriebe in regionalen Unternehmer-Konferenzen ihre Mitglieder bundesweit über die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2016. 32 Händler sind daher der Einladung ihrer Einkaufs- und Dienstleistungsgesellschaft am Montag zur Tagung nach Neumünster gefolgt und haben Zwischenbilanz gezogen.
Aktuelle Zahlen wollte ANAG gegenüber AUTOHAUS mit Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht zwar nicht nennen. ANAG-Vorstand Jochen Backhaus gab aber zumindest an, dass der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr mit 20 Prozent deutlich gewachsen sei. Darüber hinaus erreiche die Nutzungsquote in Sparten wie Räder/Reifen bereits Werte von bis zu 80 Prozent der Händler.
Damit ist laut ANAG-Vorstand Backhaus und Michaela Friedrich, Prokuristin Finanz- und Rechnungswesen, das Potenzial aber lange nicht ausgeschöpft. Insbesondere in bestimmten Teilbereichen sehen die Verantwortlichen noch viele Chancen, beispielsweise im Ölgeschäft. Hier sollen in diesem Jahr weitere Einkaufsvorteile zum Tragen kommen. Backhaus hat dazu eine neue Preisliste angekündigt und an die Teilnehmer appelliert, das zum eigenen Vorteil stärker zu nutzen. Denn die Praxis beweise: "Händler, die rege auf das Angebot an Schmierstoffen zurückgreifen, steigern auch ihre Verkäufe und Erträge."
Tools für digitale Handelswelt
Die Teilnehmer der Unternehmer-Konferenz haben außerdem mit dem ANAG-Team die Neuerungen und Pläne für 2017 besprochen. Ein Thema: die Digitalisierung und damit verbundene Erweiterung der Dienstleistungspalette innerhalb der Händler-Kooperation. Im Zuge dessen hat etwa Thilo Koch, Leiter Einkauf Aftersales, das Reifen-Informations-System (RIS) 4.0 vorgestellt. Das Modul mit neuem Bedienkonzept im ANAG-System geht ab April in den Rollout und soll das Räder- und Reifengeschäft der Händler auf ein neues Level heben. Im ersten Schritt wird die Anwendung für die Partnerbetriebe kommen. Anschließend soll es auch eine Variante geben, die der Händler auf der eigenen Website einbinden und darüber B2C-Geschäft betreiben kann. Dabei gelte – wie für die Entwicklung aller Tools – die Prämisse, die Prozesse für Mitglieder weiter zu optimieren und Wege für mehr Geschäft zu eröffnen.