Der europäische Automarkt hat im November deutlich an Tempo eingebüßt. In den Ländern der Europäischen Union und EFTA wurden 989.457 Fahrzeuge neu zugelassen und damit 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Damit stieg der Absatz zwar den 15. Monat in Folge. Im Oktober und September waren die Zuwächse mit 6,2 beziehungsweise 6,1 Prozent aber noch deutlich höher ausgefallen. Seit Januar kamen insgesamt gut zwölf Millionen Fahrzeuge (plus 5,5 Prozent) neu auf Europas Straßen.
Im November wurden in einigen größeren Märkten mehr Autos verkauft. Spanien (plus 17,4 Prozent), Großbritannien (plus 8,0 Prozent) und Italien (plus 5,0 Prozent) verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr deutliche Zuwächse. Deutschland (minus 1,8 Prozent) und Frankreich (minus 2,7 Prozent) mussten hingegen Absatzrückgänge hinnehmen.
Alle deutschen Hersteller verkauften aber mehr Fahrzeuge. Am besten schnitt BMW mit einem Plus von 9,4 Prozent ab. Daimler steigerte den Absatz um 4,8 Prozent, Audi um 3,7 Prozent. Der Absatz im gesamten Volkswagen-Konzern kletterte um 2,6 Prozent. Ford verlor minus 5,5 Prozent und PSA - vor allem wegen Citroen - 2,9 Prozent. Der Fiat-Group rettet Jeep eine kleines Plus (3,6 Prozent), Renault/Dacia legte um 3,9 Prozent zu. 0,9 Prozent mehr Absatz bei Opel reichten nicht für ein gutes Ergebnis bei GM Europe, die jetzt "Opel Group" heißen (minus 12,2 Prozent).
"Der europäische Automarkt verlässt nur sehr langsam den Krisenmodus", sagte Autoexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY. Die Branche müsse sich in den kommenden Monaten auf eine Abschwächung des Wachstums einstellen. "Die Wirtschaftslage hat sich in den vergangenen Monaten eingetrübt, was auch die Autobranche belastet." Eine deutliche Erholung des Neuwagenmarktes im Jahr 2015 sei unwahrscheinlich.
Pkw-Weltmarkt: Positiv zum Jahresende
Die Pkw-Märkte in den USA und China treiben das Weltmarkt-Wachstum im November voran. Der Neuwagen-Verkauf legte nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) in China um acht Prozent zu, in den USA um vier Prozent. In Russland, Brasilien und Japan waren die Verkäufe rückläufig, in Indien stieg der Absatz wieder.
In den USA sorgten steigende Beschäftigung und sinkende Benzinpreise für den stärksten November-Wert seit 13 Jahren. Übers Jahr wuchs der Markt um fünf Prozent, insbesondere gestärkt durch den erhöhten Absatz von "Light Trucks", also zum Beispiel Pick-ups. Das Ergebnis der ersten elf Monate in China übertraf den Vorjahreswert um fast zwölf Prozent, der Neufahrzeugabsatz erreichte ein Volumen von 16,4 Millionen Einheiten. (dpa/se/sp-x)
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- ACEA - Europas Automarkt 11/2014 (0 Byte, PDF)
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