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Absatzeinbruch: Opel schickt Tausende in Kurzarbeit

23.08.2012 14:40 Uhr
Opel Insignia Werk Rüsselsheim
Im Stammwerk Rüsselsheim stehen die Bänder bis Jahresende an 20 Tagen still.
© Foto: imago/Martin Vogt

Im Stammwerk Rüsselsheim und in der Komponentenfabrik Kaiserslautern stehen die Bänder bis Jahresende an 20 Tagen still. Der Hersteller kann sich die teuren Überkapazitäten nicht länger leisten.

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Opel reagiert auf den schwachen Absatz und schickt – auf den Tag genau 150 Jahre nach der Unternehmensgründung – tausende Mitarbeiter in die Kurzarbeit. "Der europäische Automobilmarkt bricht drastisch ein. Die sinkende Auslastung kann nicht mehr wie bisher durch den Einsatz von Korridorschichten und Gleitzeitguthaben kompensiert werden", sagte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes am Donnerstag in Rüsselsheim.

Deshalb führe die Adam Opel AG in Abstimmung mit Betriebsrat und IG Metall am Standort Rüsselsheim sowie im Komponentenwerk Kaiserslautern ab September 2012 Kurzarbeit ein. "Vereinbart wurden jeweils 20 Tage für den Zeitraum bis Jahresende", teilten Unternehmen und Betriebsrat mit.

In Rüsselsheim trifft die Sparmaßnahme 3.500 Mitarbeiter in der Produktion sowie 3.300 in der Verwaltung – also etwa jeden zweiten Beschäftigten am Stammsitz. Für die 7.000 Mitarbeiter im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim gilt die Regelung nicht. Im Werk Kaiserslautern müssen 2.500 Menschen in die Kurzarbeit. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug betonte: "Die Einführung der Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze."

Autoexperten begrüßten den Schritt, forderten aber weitere Anstrengungen. "Es ist erstmal richtig und notwendig, die Kosten zu senken", erklärte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Allerdings sei die Maßnahme nur eine Übergangslösung. Die langfristigen Probleme blieben bestehen: "Ich glaube nicht, dass sich der Markt bis dahin erholt oder dass Opel wie Phönix aus der Asche zum begehrten Anbieter aufsteigt."

Glück im Unglück

Konjunkturelles Kurzarbeitergeld wird unter bestimmten Bedingungen über die Arbeitsagentur ausgezahlt und beträgt 60 Prozent vom Netto für Ledige beziehungsweise 67 Prozent für Beschäftigte mit Kindern. Glück im Unglück für die Opelaner: Sie müssen nicht auf derart große Teile ihres Lohns verzichten, wie Schäfer-Klug erklärte: "Durch die Unterstützung des Kurzarbeitergeldes und die vereinbarte betriebliche Zuschussregelung halten sich die finanziellen Belastungen der Kolleginnen und Kollegen in Grenzen."

Nach dpa-Informationen verlieren die Tarifbeschäftigten monatlich maximal sechs Prozent ihres normalen Nettoeinkommens – egal, wie viele Kurzarbeitstage in dem jeweiligen Monat durchgeführt werden. Bei außertariflichen Mitarbeitern kann das Minus maximal ein Zehntel des Entgelts betragen. Zudem hat sich der Betriebsrat dem Vernehmen nach mit der Forderung durchgesetzt, auch Führungskräfte "angemessen" an den Sparbemühungen zur Zukunftssicherung des Unternehmens zu beteiligen.

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KOMMENTARE


MK

23.08.2012 - 13:38 Uhr

Wie lange wird sich OPEL noch halten können? Aufgrund der NEGATIVEN PRESSE kauft sich doch auch keiner mehr einen Opel d. h. es wird in Zukunft mit Sicherheit nicht besser.


K. Wempe

23.08.2012 - 14:27 Uhr

Die Überschrift der OPEL Pressemeldung lautet: "Opel nutzt Kurzarbeit bis Jahresende". Reduzierte Arbeitszeiten an den Standorten Rüsselsheim und Kaiserslautern Auch wenn die Texte der Pressemeldung zumeist übernommen wurden, so sieht man mal wieder was die Presse daraus macht. Hauptsache Dramatik. Hier der Link zur Originalmeldung: http://media.gm.com/media/de/de/opel/news.detail.html/content/Pages/news/de/de/2012/opel/08_23_opel_nutzt_kurzarbeit_bis_jahresende.html Danke, liebe Redaktion!


Thommy K

23.08.2012 - 15:14 Uhr

@MK Opel verkauft hierzulande immer noch mehr Autos als Skoda und Seat zusammen ..Und was die Tageszulassungen angeht , nehmen sich alle 3 Marken nichts .. Also immer schön die Kirche im Dorf lassen .. Und Glückwunsch an Opel zu der richtigen Entscheidung... Marktorientierung hat langfristig noch niemanden geschadet ..


MK

23.08.2012 - 16:52 Uhr

@Thommy K dann schauen Sie mal von welchen Marktanteil OPEL kommt und wo Sie jetzt liegen. Da kann ich SKODA und SEAT nicht als vergleich nehmen. Es sollte der Marktanteil zumindest gehalten werden und nicht wie eben bei OPEL seit Jahren nach unten gehen. PS: Die Kirche steht noch im Dorf


Ralf Neugebauer

23.08.2012 - 17:31 Uhr

Vorausschauende Entscheidung der Opel-Führung. Bevor man auf jedes produzierte Fahrzeug "1.000 Euro Miese" symbolisch auf die Motorhaube klebt und weitere Verluste produziert, atmen die Fabriken mal durch. Es kommen auch wieder andere Zeiten für Opel!


Thomas K.

23.08.2012 - 20:07 Uhr

Ford arbeitet seit Mai Kurz, kleine Meldung in der Presse, sonst nix. Opel wird ab September Kurzarbeit einführen und halb Deutschland regt sich auf und Opel wird schlechtgeredet. Geht man so mit deutschen Arbeitsplätzen um ? Wo bleibt die Fairness, hier hängen Tausende von Familien dran. Opel baut tolle Autos, probierts einfach mal aus !!!


Toni.Rauch

23.08.2012 - 21:37 Uhr

Lass Opel sterben !!!!!!! Ist für alle Beteiligten besser. Wenn die Vorstände zulassen, dass auf jeden mehrwertschöpfenden Arbeiter irgend einer in der Verwaltung sitzt, so macht das keinen Sinn. Gegen VW anstinken, hat Opel nie geschafft. Früher war der Opel ein günstiges Fahrzeug für die breite arbeitende Masse. Gibt es die noch ? Gucken sie sich die Preise von Opel an. Macht alles nur Verlußte und der Tod ist unausweichlich.


Thommy K

24.08.2012 - 08:28 Uhr

@MK der Marktanteil in Deutschland ist die vermutlich die überflüssigste Zahl im Automobilbereich . Schon seit Jahren arbeiten alle Volumenhersteller mit "Aktionszulassungen " oder wie auch immer man das titulieren mag, um eine gewisse Zahl zu erreichen und in der Statistik gut da zu stehen. Mit realistsichen Verkaufszahlen hat das sehr wenig zu tun. Zu dem ist der deutsche Markt, für den Erfolg eines Herstellers überflüssig wie ein Kropf .. Die Verkaufszahlen werden in anderen Märkten geschrieben, oftmals mit ganz anderen Modellen oder Modellen die ähnlich aussehen und eine ganz andere Ausstattung haben .. Da die Kirche aber noch in ihrem angestammten Platz steht , ist alles schick und ich kann wieder beruhigt schlafen ;-)


Simon Bongers

24.08.2012 - 08:35 Uhr

Die Pressemitteilungen um Opel werden, wie auch in allen anderen Bereichen, sicherlich dramatisiert und zugespitzt dargestellt. Jedoch ist und bleibt die Kernaussage: "Auftragseingänge und die Auslastung der Produktionsstandorte sind bereits seit längerer Zeit stark rückläufig". Das Problem ist weitesgehend hausgemacht, da GM die Marke Chevrolet und nicht Opel in Europa und vorallem Deutschland etablieren möchte. Kurz und Knapp: GeneralMotors sieht für Opel (und Vauxhall) in Europa keine Zukunft. Diese Grundeinstellung ist hoch besorgnisseregend und kann auch durch eventuelle Subventionen der BRD (in einer kommenden Krise) nicht aufgehalten werden. Ich sehe für Opel nur die Optionen einer Insolvenz, die Trennung vom Muttekonzern GM und der Neuanfang als eigenständige Marke. Oder die Übernahme durch finanzstarke Investoren (wie damals Magna), die auch den Verkauf in den Rest von Europa (und der Welt) erlauben. Ich freue mcih auf Ihr Feedback.


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