BMW hat den besten Jahresstart der Firmengeschichte hingelegt. Im Januar und Februar verkauften die Münchner mehr Autos als je zuvor in den ersten beiden Monaten und setzten weltweit mehr als 250.000 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab, wie Konzernchef Norbert Reithofer am Dienstag am Rande des Autosalons in Genf sagte. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Plus von sechs Prozent.
Die Münchner peilen auch in diesem Jahr einen weiteres Rekordjahr an. "Das Wachstum wird getragen von China und den USA", sagte Reithofer. Insgesamt sei er verhalten optimistisch für die kommenden Monate. "Von Sonnenschein möchte ich nicht reden." Angesichts der Lage in Europa und der weltweit unsicheren Konjunktur bleibe der Verkauf von Autos "harte Arbeit". Auch BMW spüre den schärferen Wettbewerb, der sich auch bei den Preisen bemerkbar mache. Der Autobauer hatte bereits früher gesagt, sich Rabatten nicht ganz verweigern zu können.
"Wenn Sie den deutschen Markt anschauen: Drei Premiumhersteller stehen für 30 Prozent dieses Marktes. Da können Sie sich vorstellen, wie die Wettbewerbssituation ist", betonte Reithofer. In Deutschland sei die Grenze bei Preisnachlässen aber erreicht.
Hohe Volatilität in Europa
In Europa rechnet der Manager nicht mit einem schnellen Ende der Verschuldungskrise. Die Krise werde den Kontinent noch mindestens ein halbes Jahrzehnt beschäftigen, sagte der Konzernchef. Das werde die Automärkte auf dem wichtigen Heimatkontinent der Münchner prägen – und die Lage von Land zu Land unterschiedlich machen.
"Die nächsten fünf Jahre wird diese Volatilität auch nicht zurückgehen. Und das ist eine ziemlich sichere Aussage", so Reithofer weiter. Auch für BMW bedeute das eine große Herausforderung, denn noch immer stehe der Kontinent für 40 bis 45 Prozent des gesamten Absatzes. Vor allem in Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich werde es schwer. "Dort ist momentan noch kein Boden zu sehen." (dpa)
Michael W. Krause