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Abgas-Skandal: Was wusste der VW-Vorstand wann?

22.10.2015 14:00 Uhr
Einem Magazinbericht wussten die VW-Chefetage schon früh über die Abgas-Problemen Bescheid.

Laut "Manager Magazin" sollen Topmanager der Kernmarke VW Pkw bereits im Frühjahr 2014 die Probleme bei Abgaswerten diskutiert haben. Der Hersteller widerspricht.

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Volkswagen hat einen Bericht zu angeblich frühen Kenntnissen im Markenvorstand über Probleme mit Abgaswerten von Dieselautos zurückgewiesen. Nach Informationen des "Manager Magazins" (Freitag) wussten Mitglieder des Top-Managements bei der Kernmarke VW bereits im Frühjahr 2014 von entsprechenden Ungereimtheiten. Dies hatte das Blatt am Donnerstag vorab unter Berufung auf ein Sitzungsprotokoll gemeldet. "Eine solche Protokollnotiz existiert nicht", betonte ein Konzernsprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur am Nachmittag in Wolfsburg.

Laut "Manager Magazin" diskutierte im Frühling des vorigen Jahres der VW-Markenvorstand – damals geleitet vom inzwischen zurückgetretenen Konzernchef Martin Winterkorn – über einen Brief der US-Umweltbehörde EPA. Diese hatte die weltweite Abgas-Affäre im September dieses Jahres ans Licht gebracht. Aus Dokumenten der kalifornischen Umweltschutzbehörde CARB geht hervor, dass VW schon 2014 von Ungereimtheiten in Kenntnis gesetzt wurde. Später führte das Unternehmen sogar einen freiwilligen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge durch und meinte, das Problem gelöst zu haben.

Am 3. September soll VW gegenüber den US-Behörden Manipulationen von Abgaswerten bei Dieselwagen eingeräumt haben – nachdem die EPA gedroht hatte, die Zulassung neuer Modelle zu verweigern. Am 18. September machten die Amerikaner dann den Fall öffentlich. Der Ende September abgetretene Winterkorn hatte die Verantwortung für die Affäre übernommen, ein persönliches Fehlverhalten aber klar abgestritten.

Nach Informationen aus Konzernkreisen soll der inzwischen beurlaubte VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer im Frühling 2014 aus den USA Hinweise auf mögliche Verstöße gegen US-Emissionsregeln erhalten haben. Ob er anschließend auch weitere Top-Manager der Kernmarke informierte, ist unbekannt. (dpa)

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KOMMENTARE


Helm

22.10.2015 - 14:19 Uhr

Aha, dann müsste Herr M. Müller es doch auch gewusst haben oder?


Peter M.

22.10.2015 - 14:36 Uhr

Es ist und bleibt einfach ein Schande, mit welchem Hochmut der VW Konzern Kunden und Behörden an der Nase herumgeführt und für viel Geld zweifelhafte Produkte verkauft hat. Wenn bereits Anfang 2014 alle Bescheid wussten ist der Eklat umso dramatischer. Ein Hersteller getrieben von Stückzahlen, Arroganz und einer schier geglaubten Unantastbarkeit. Nun der Fall. Sämtlich Mitwisser gehören ausgetauscht und zu Schadenersatz verklagt. Warum passiert nur nichts?? Weshalb erhält Herr Winterkorn für solch eine Misswirtschaft, illegalen Tricks und Manipulation Millionenbeträge?? Am besten alle betroffenen Kunden geben Ihr Auto zurück, erhalten den Kaufpreis und orientieren sich neu.


Wahrheit

22.10.2015 - 15:42 Uhr

Man hat es schon lange gemunkelt, aber wenn das so sein sollte, dann muss ich einen Manager wie Herr Winterkorn als einen der grössten Industriebetrüger der Nachkriegszeit bezeichnen. Es soll auch Hinweise geben, dass Herr Müller und die Herr Stadler usw.von der Manipulationssoftware gewusst haben. Diese Herren wissen oder begreifen es immer noch nicht, dass mittlerweile der Druck auf Ihre Händler so gross und vor allem so unverschämt geworden ist, das sich Händler nicht mehr trauen die Wahrheit zu sagen aus Angst vor evtl. Nachteilen. Ich teile die Meinung eines Leserbriefschreibers unter dem Namen Diesel der gestern unter Rubrik Verkaufsstopp für EA 189-Lagerwagen veröffentlicht wurde. Genau dass ist die bittere und ehrliche Realität.


P.S.

22.10.2015 - 20:04 Uhr

Super Idee, Peter M. Nur das darunter die Mitarbeiter, der Handel, die Zulieferer und andere leiden würden, wäre Ihnen egal? Super Einstellung! !!


Andreas

23.10.2015 - 15:52 Uhr

Na ja, P.S. - das kann aber im Umkehrschluss nicht bedeuten, das der Mantel des Schweigens über die Aktion gedeckt wird, damit niemandem etwas passiert, oder? Und den enttäuschten Verbracher für seine Einstellung zu kritisieren, ist auch keine Lösung.Es gibt nur ein Mittel, um VW und seine Partner aus der Bredouille zu bringen: Glasklare Aufklärung, transparente Information und personelle Konsequenzen dort, wo sie aufgrund nachgewiesener Verantwortlichkeit notwendig sind. Keine Salamitaktik, keine Verniedlichung, sondern offenes Visier und klare Kante. VW ist am Zug, sonst niemand.


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