Elektroautos werden immer besser. Trotzdem geht die Zufriedenheit bei vielen Nutzern mit ihrem Fahrzeug zurück, wie eine Studie der Marktforschungsagentur Uscale ergibt. Demnach würden nur noch 18 Prozent der E-Autonutzer ihr Fahrzeug einem Freund oder Kollegen zum Kauf empfehlen. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 30 Prozent. Zwischen den einzelnen Marken gibt es allerdings große Unterschiede.
Besonders zufrieden mit ihrem E-Auto sind der Umfrage zufolge Tesla-Fahrer – 69 Prozent würden es weiterempfehlen. Auf ähnlich hohe Werte kommen auch die Modelle von Porsche (62 Prozent), Genesis (63 Prozent) und BMW (59 Prozent). eine knapp 50-prozentige Weiterempfehlungsrate erreichen Fahrzeuge von Kia, Hyundai, Volvo und Skoda. VW, Ford, Renault und Audi erreichen nur noch Werte um die 30 Prozent, abgeschlagen am Ende des Rankings liegen Nissan (13 Prozent), Peugeot (11 Prozent) und Opel (8 Prozent). Die jeweils zu 100 Prozent fehlenden Stimmen raten nicht unbedingt explizit vom Kauf ab, ein Großteil macht keine Angaben.
Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und wachsender Unzufriedenheit
Die Marktforscher erklären den Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und wachsender Unzufriedenheit mit einer Änderung der Nutzergruppen. Die Zeit, als vornehmlich Überzeugungstäter E-Autos fuhren, sind vorbei. Statt ökologischer Motive spielen zunehmen Kostenaspekte und Fahreigenschaften eine Rolle. Werden die E-Autofahrer nach den Bereichen mit dem größten Handlungsbedarf gefragt, nennen 42 Prozent die Reichweite, 47 Prozent die Connectivity-App ihres Herstellers. Auch Bei Ladeleistung, Routenplanung und allgemein der Softwarequalität ist der Umfrage zufolge noch Luft nach oben.
Allerdings gibt es auch bei den gewünschten Verbesserungen Unterschiede zwischen den Marken. So schneidet Tesla beispielsweise in allen Bereichen sehr gut ab – mit Ausnahme der Fahrzeugqualität. Diese wiederum überzeugt bei den deutschen Premiummarken, die allerdings Probleme bei Verbrauch, Ladeleistung und Software haben. Auch bei VW, Skoda und Cupra sowie den chinesischen Herstellern MG und Polestar macht letztere Ärger, während die koreanischen Marken vor allem bei der Navigations-Routenplanung nicht überzeugen. Die Stellantis-Marken haben in nahezu jeder Beziehung Schwierigkeiten, ihre Kunden zu überzeugen, starke Kritik gibt es vor allem an den Connect-Apps. Insgesamt wurden 3.446 E-Autofahrer befragt, 16 Prozent davon Dienstwagennutzer.
Pierre Fischer