ZDK-Vizepräsident Ulrich Fromme hat im Rahmen des zweiten Fabrikatshändlerkongresses in Frankfurt erneut ein flammendes Plädoyer für ein neues Geschäftsmodell gehalten. "Abwarten und später kritisieren ist der falsche Weg. Was nutzt es, uns hinter dem Tagesgeschäft zu verschanzen, wenn wir irgendwann kein Tagesgeschäft mehr haben. Wir müssen gemeinsam heute beginnen, damit wir auch morgen noch mit Autos Geld verdienen können", sagte der Vorsitzende der Fachgruppe Fabrikatsvereinigungen am Freitag.
Das derzeitige Geschäftskonzept sei nicht nachhaltig, hob Fromme hervor. Für ihn sei außerdem klar, dass, während der Handel noch in heutige Strukturen investiert, die Hersteller hinter verschlossenen Türen schon etwas anderes planen. Deswegen müsse sich der Handel dringend in die Diskussion um neue Vertriebskonzepte einbringen. Mögliche Lösungsansätze seien Mobilitätskonzepte wie "Mu by Peugeot" oder "Car2go" von Mercedes-Benz. "Durch eine kontrollierte Geschäftsausweitung über die heutigen Strukturen hinaus, könnte der Autohandel einen breiten Fuß in die Mobilitätstür von morgen setzen", so Fromme.
Alexander Martinowski von der österreichischen Wiesenthal-Gruppe schärfte die Anforderung noch: Hersteller, die in Sonntagsreden beteuern würden, dass der Handel Geld verdienen müsse, müssten gefragt werden: "Was machen Sie dazu?" Die anwesenden Importeursvertreter reagierten unterschiedlich. Während Thomas Bauch, Geschäftsführer von Peugeot Deutschland, die Emotionalität des Fahrzeuggeschäfts betonte, begrüßte Toyota-Vertriebsleiter Bernhard Cziesla die rationale Diskussion um die Händlerrentabilität und zeigte Gesprächsbereitschaft. (dp)
Karl Schuler