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FCA-Händlertagung: "Wir gehen durch schwierige Zeiten"

25.02.2021 16:50 Uhr
FCA Händlertagung 2021
FCA-Chefin Maria Grazia Davino (Mitte) mit v.l.: Rebecca Reinermann, Fabio Sangermano, Rita Salviti, Sabine Eberhart, Roberto Debortoli, Luigi Saia, Ralph M. Meunzel, Anne Wollek, Johannes Alings, Niccolò Biagioli
© Foto: FCA Germany AG

Um die Herausforderungen des zweiten Corona-Jahrs zu meistern, sucht FCA auf seiner ersten digitalen Händlertagung den Schulterschluss mit dem Handel - und setzt voll auf Digitalisierung und E-Mobilität.

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Aufgrund der Corona-Pandemie hat die FCA Germany AG ihre alljährliche Händlertagung unter dem Motto "Alleanza 2021" in diesem Jahr erstmals digital durchgeführt. Dabei schwor die deutsche FCA-Chefin Maria Grazia Davino die rund 400 per Livestream zugeschalteten Händler erneut auf ein herausforderndes Jahr ein: "Wir gehen durch schwierige Zeiten", so Davino auf der zweitägigen Digital-Konferenz, die von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel moderiert wurde. Aufgrund der Herausforderungen sei es wichtig, eine "Alleanza", also eine Allianz zwischen den Händlern und dem Importeur, zu gründen und alle sich im Jahr 2021 bietenden Chancen zu nutzen.

Die gebe es vor allem in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung. Über alle FCA-Marken hinweg sei es das Ziel, 2021 besser als 2020 und 2019 zu sein. Im Pkw-Bereich gab Davino daher einen Marktanteil von 2,6 Prozent und im Markt für leichte Nutzfahrzeuge einen Anteil von 15 Prozent vor.

"Leads sind die neue Laufkundschaft"

Um das zu erreichen, sei gerade vor dem Hintergrund der Pandemie die digitale Customer Journey entscheidend. "Corona hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Leads sind die neue Laufkundschaft", sagte Rebecca Reinermann, Direktorin Customer Experience. Der Handel sei als Ansprechpartner für die Kunden nach wie vor hochrelevant, müsse aber digital in jeder Hinsicht noch besser erreichbar werden. Passend dazu gebe es vielfältige FCA-Angebote sowie einen neuen Digital-Bonus für Connected Services. Dieser hängt von der Händleraktivierung der Services ab. Damit will FCA Partner belohnen, die die Kunden intensiv über den Mehrwert der Services aufklären, die mittlerweile ein wichtiger Teil des digitalen Austausches und der Kundenerwartungen seien.

Anreize statt Strafen

Ein Belohnungssystem gibt es auch hinsichtlich der CO2-Flottenziele. Schafft es ein Händler, die für Fiat vereinbarte Zahl elektrischer Fahrzeuge zu verkaufen, erhält er einen Elektro-Bonus von 1,0 Prozent auf alle Fahrzeuge außer dem elektrischen Fiat 500. Bei Jeep ist es ähnlich: Erreicht der Anteil der elektrifizierten 4xe-Modelle 30 Prozent, erhält das Autohaus einen Bonus von 0,5 Prozent auf alle Fahrzeuge.

Um dem Handel zu helfen, seine Elektro-Ziele zu erreichen, kündigte FCA-E-Mobility-Manager Fabio Sangermano an, den Vertriebs- und Marketingschwerpunkt in diesem Jahr auf die E-Mobilität zu legen. Darüber hinaus stellt FCA ein Berechnungstool bereit, mit dessen Hilfe jeder Händler prüfen kann, ob er mit seinem gegenwärtigen Modellmix dazu beiträgt, dass FCA seine CO2-Flottenziele erreicht. Das sei aber nur als Anreiz gedacht, betonte Sangermano: Es gebe keinen Malus, wenn ein Händler mit seinem Modellmix das CO2-Ziel nicht schafft.

Trotz der Bedeutung der E-Mobilität zeigte sich FCA angesichts der Belastungen durch Corona beim Thema Ladeinfrastruktur kulant. So müssen Händler seit Jahresbeginn eigentlich Ladepunkte für ihre Kunden bereitstellen. Die Umsetzung dieser Vorgabe wurde auf die zweite Jahreshälfte verschoben. Ähnliche Erleichterungen gibt es für den Probefahrtbereich und die Werkstatt: Statt den vorgegebenen 22 kW Leistung für Ladepunkte reicht in diesem Jahr noch eine Leistung von 11,2 kW (Fiat) und 7,4 kW (Jeep).

Lieferzeiten rechtzeitig einplanen

Damit der Handel seine Jahresvertriebsziele erfüllen kann, appellierten die FCA-Vertreter mehrfach an den Handel, Bestellpläne zu erarbeiten und frühzeitig sowie fortlaufend Ware zu ordern. FCA plane in seinen Werken nur dann Fahrzeuge für den deutschen Markt ein, wenn auch Bestellungen getätigt werden. Würden die Händler darum nicht rechtzeitig bestellen, bestehe die Gefahr, die Nachfrage nicht bedienen zu können. FCA selbst halte bewusst nur Sondermodelle auf Lager. Welche Modellvarianten darüber hinaus gefragt seien, sei regional extrem unterschiedlich. Daher seien große Lagerbestände bei FCA nicht zielführend. Für einen Fiat 500 kalkuliert der Importeur derzeit beispielsweise mit einer Lieferzeit von mindestens 15 Wochen. Ähnlich sieht es auch bei den anderen FCA-Baureihen aus.

Fiat: Viel Pech, dennoch gutes Ergebnis

Neben dem Blick in die Zukunft stand auf der Tagung auch die Bilanz der einzelnen Marken im Corona-Jahr im Fokus. Für die Kernmarke Fiat blickte Brand Country Manager Roberto Debortoli in seiner Präsentation dabei auf eine verhalten positive Bilanz zurück. Man habe viel Pech gehabt und dennoch ein gutes Ergebnis erzielt, konstatierte Debortoli. So habe etwa die Pandemie sowohl die erstmalige Präsentation als auch den Marktstart des elektrischen 500 verhagelt. Dennoch sei es gelungen, den Marktanteil von Fiat und Abarth 2020 auf dem Vorjahresniveau von 1,6 Prozent zu halten.

Im A-Segment konnte Fiat sogar deutlich zulegen und mit einem Anteil von 20 Prozent die Spitzenposition erobern. "Wir haben ein Ziel: Die Dominanz des A-Segments", erklärte FCA-Chefin Davino hierzu. Ziel für 2021 ist deshalb ein Marktanteil von 22 Prozent.

Gelingen soll das durch eine Modelloffensive. Debortoli versprach, dass in diesem Jahr nun sämtliche Varianten des elektrischen Fiat 500 erhältlich seien. Im Oktober komme zudem bereits die erste Überarbeitung des Fiat-Hoffnungsträgers. Für den klassischen Fiat 500 wird es zudem ab März eine Google-Version geben, die die bisherige Ausstattungslinie "Lounge" ersetzt. "Wir werden mit diesem Fahrzeug Furore machen", prophezeite Debortoli. Das Fahrzeug trägt demnach als erstes überhaupt das Google-Logo und soll in Sachen Connectivity Maßstäbe setzen. Für das Gesamtjahr und über alle Modelle hinweg peilen Fiat und Abarth einen Marktanteil von 1,8 Prozent an.

Jeep: Modelloffensive zum Jubiläum

Ambitionierte Pläne präsentierte auch Niccolò Biagioli, Brand Country Manager für Jeep und Alfa Romeo. Demnach soll Jeep bis 2025 zur "Grünsten SUV-Marke der Welt" werden. Gelingen soll das vor allem durch...

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