Die deutschen Mazda-Händler wollen mindestens 75.000 Einheiten pro Jahr verkaufen und das bei angemessener Rendite. "Wir erwarten, dass Mazda die Marke und das Markenimage wieder dahin zurückbringen, wo sie hingehören", sagte Händlerverbandspräsident Werner Prange am Samstag in Berlin anlässlich der Mitgliederversammlung seiner Organisation.
Per Ende Oktober hat Mazda Motors Deutschland (MMD) knapp 40.000 Fahrzeuge zugelassen und nur 1,6 Prozent Marktanteil erreicht. Das ist den Händlern zu wenig, zumal die Marke in den ersten zehn Monaten diesen Jahres fast 14.000 Vorführwagen- und Tageszulassungen angesammelt hat. Statt immer mehr Geld in strategische Zulassungen zu pumpen, fordern sie von ihrem Importeur die Fahrzeuge attraktiver zu machen und mehr in Marketing, vor allem Fernsehwerbung, zu investieren.
Kritik äußerten die Händlervertreter auch an der kaufvertragsbasierten Prämie, die Mazda seit einigen Wochen bei Neuwagenverkäufen auszahlt. Dabei hatten sie das Instrument selbst gefordert, weil der Händler damit bereits bei Vertragsschluss weiß, welche Prämien er bekommt. In der Umsetzung des Importeurs habe sich die kaufvertragsbasierte Prämie aber zu einem "bürokratischen Monster" entwickelt, so die Meinung der Händler. Deshalb verlangten sie in Berlin in einer einstimmig verabschiedeten Resolution, die zu übermittelnde Datenmenge zu minimieren und sämtliche Fristen abzuschaffen. Außerdem müsse der Händler entscheiden können, welche Kaufverträge er zu welchem Zeitpunkt an MMD meldet. Im Gegenzug sollte eine automatische Rückbestätigung mit der Prämienhöhe vom Importeur versandt werden.
Datenschützer zu Besuch
Die von Mazda derzeit gewünschte Vorgehensweise sei nicht nur extrem kompliziert, sondern verstoße auch gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen, hieß es. Da einige Händler schon Besuch vom Datenschutzbeauftragten ihres Bundeslandes hatten, befürchtet die Organisation hohe Bußgelder. Schließlich sind die Händler für die Verwendung der von ihnen erhobenen Daten verantwortlich. Auch im Servicebereich kritisierten die Partner die enorme Bürokratisierung zum Beispiel bei Garantieanträgen oder Bestellungen zu Serviceaktionen. "Wir wollen wieder mehr Zeit haben, um uns um unsere Kunden kümmern zu können", fasste Prange zusammen.
Karl Schuler