Der Absatz von Elektroautos in Deutschland hat im vergangenen Monat einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Insgesamt kamen im Januar 34.498 batteriebetriebene Pkw (BEV) neu auf die Straße – ein Plus von 53,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Anteil an allen Neuzulassungen betrug 16,6 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg mitteilte.
Das Plus bei Elektroautos war von Experten erwartet worden. Grund dafür ist demnach, dass Hersteller BEV-Neuzulassungen aus 2024 ins Jahr 2025 verschoben haben, um bei den zum Jahresbeginn verschärften CO2-Flottengrenzwerten besser dazustehen. Hersteller müssen für zu viel ausgestoßenes CO2 Strafe zahlen.
"Dies ist ein Sondereffekt, der unsere Auftragslage nicht widerspiegelt", sagte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. Der Autohändler erwartet daher einen erneuten Einbruch der Zulassungszahlen. "Erst im zweiten Halbjahr werden die Hersteller die Rabatte wieder deutlich anziehen, sollten die Strafzahlungen bestehen bleiben."
Der Absatz von Elektroautos in Deutschland war im vergangenen Jahr eingebrochen. Lediglich rund 380.600 E-Fahrzeuge wurden im Jahresverlauf neu zugelassen und damit fast 27,5 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Ihr Anteil an sämtlichen Neuzulassungen betrug 13,5 Prozent.
Gesamtmarkt schrumpft im Januar
Insgesamt wurden im Januar über alle Antriebe und Segmente hinweg 207.640 Autos zugelassen. Das waren 2,8 Prozent weniger als im Januar 2024. 63,9 Prozent (minus 12,1 Prozent) der Neuwagen wurden gewerblich und 33 Prozent (plus 9,7 Prozent) privat angemeldet.
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Neben den BEV legten zu Jahresbeginn auch die Hybridfahrzeuge deutlich zu. Laut KBA verfügten im Januar 76.964 Pkw über einen entsprechenden Antrieb und erzielten einen Anteil von 37,1 Prozent (plus 15,7 Prozent). Darunter waren 17.712 Plug-in-Hybride (8,5 Prozent / plus 23,1 Prozent). 62.358 Autos hatten einen Benzinmotor (minus 23,7 Prozent) und 32.956 Fahrzeuge einen Dieselantrieb (minus 19,5 Prozent) unter der Haube.
Fast jeder dritte Neuwagen (30,6 Prozent) war der Statistik zufolge ein Stadtgeländewagen (SUV). Die Kompaktklasse folgte trotz eines zweistelligen Rückgangs mit einem Anteil von 17,4 Prozent, dahinter rangierten die Geländewagen (13,4 Prozent) und den Kleinwagen (10,9 Prozent).
Absatz: Opel und Porsche brechen ein
Mit Blick auf die deutschen Marken konnten sich VW (plus 11,6 Prozent), Ford (plus 3,9 Prozent) und BMW (plus 0,9 Prozent) von der rückläufigen Entwicklung des Gesamtmarkts abkoppeln. Auf Talfahrt waren dagegen die Premiumanbieter Mercedes-Benz (minus 7,5 Prozent) und Audi (minus 5,1 Prozent). Noch heftiger erwischte es Opel mit einem Neuzulassungsrückgang von 45,1 Prozent, Porsche verlor 37,2 Prozent gegenüber dem Januar 2024.
Bei den volumenstarken ausländischen Marken zeigte Seat mit plus 37,5 Prozent eine Top-Performance. Renault (plus 38,1 Prozent), Volvo (plus 33 Prozent), Kia (plus 2,5 Prozent) und Peugeot (plus 1,5 Prozent) gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Die Neuzulassungen von Importprimus Skoda gaben indes um ein Prozent nach. Einbußen verzeichneten auch Hyundai (minus 5,2 Prozent), Dacia (minus 13,6 Prozent) und Toyota (minus 19 Prozent).