Die österreichische Unterberger Gruppe blickt auf eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung 2023 zurück –und sieht sich weiter auf der Überholspur. Wie das Familienunternehmen jüngst in Kufstein mitteilte, wurde mit Automobilen, Immobilien und Beteiligungen ein Gesamtumsatz von 530 Millionen Euro erzielt, nach 450 Millionen Euro im Jahr davor. Davon entfielen 492 Millionen Euro auf das Kfz-Geschäft. Die Zahl der Mitarbeitenden legte in der Gruppe von 728 auf 790 zu.
Mit über 9.300 verkauften Neu- und Gebrauchtwagen jährlich ist Unterberger Automobile einer der größten Handelsgruppen Österreichs und Süddeutschlands. Im ersten Halbjahr des neuen Geschäftsjahres habe man der angespannten Wirtschaftslage getrotzt, hieß es. In dem Zeitraum gelang der Gruppe nach eigenen Angaben ein Absatzplus von rund 14 Prozent auf 5.113 Fahrzeuge. Die Umsätze in der Handelssparte stiegen um 16 Prozent auf 257,8 Millionen Euro.
"Wir haben auch in Jahren mit wirtschaftlich 'leichteren' Voraussetzungen unsere Hausaufgaben gemacht und ständig nach Verbesserungspotentialen gesucht. Darüber hinaus haben wir sukzessive in unsere Mitarbeiter und das Thema Nachhaltigkeit investiert", erklärten die drei geschäftsführenden Gesellschafter, Gerald, Dieter und Fritz Unterberger jun.
Das Tiroler Traditionsunternehmen betreibt mittlerweile 20 Automobilstandorte, wobei zwei reine Karosseriezentren sind. Im vorigen Spätsommer ging man mit BMW Thum in Lienz eine 50-Prozent-Partnerschaft ein. Im Zuge dessen kamen die Marke Fiat, mit MAN erstmals auch eine Lkw-Marke sowie ein Maschinenbaubetrieb neu ins Portfolio.
Investitionen in Standorte und Mitarbeiter
Laut den Verantwortlichen hat Unterberger in den vergangenen 48 Jahren rund 110 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung investiert. Und es geht kräftig weiter: Größter Brocken sind aktuell die 4,2 Millionen Euro für das BMW Group Kompetenzzentrum in Innsbruck. "Hier haben wir die komplette Werkstatt saniert, modernisiert und erweitert, um der hohen Kundennachfrage im After Sales Bereich gerecht werden zu können", sagte Josef Gruber, Geschäftsführer der Unterberger Gruppe.
Parallel hat der Händler die Autowelt Telfs zum BMW- und Mini-Servicebetrieb umgerüstet. Rund 1,5 Millionen Euro flossen den Angaben zufolge in die Anschaffung des Nachbargrundstücks, zusätzliche Kundenparkplätze, Ladeinfrastruktur, CI-Anforderungen, Spezialwerkzeuge sowie in Personalschulungen. In der Autowelt Kufstein läuft derzeit der Neubau für ein Reifenhotel und die Neugestaltung der Mitarbeiterräumlichkeiten (unter anderem Küche, Aufenthaltsräumen und Garten) für zusammen 600.000 Euro. Schließlich wurde beim oberbayerischen BMW-Standort Rosenheim für 400.000 Euro die Photovoltaikanlage saniert und auf 450 kWpeak-Leistung verdoppelt.
Schwieriger Immobilienmarkt
Die Lage in der österreichischen Immobilienbranche sei aufgrund des anhaltend hohen Zinsniveaus und vor allem wegen der KIM-Verordnung für Kreditvergaben nach wie vor äußerst schwierig, betonte Florian Unterberger. "Sowohl für uns als Projektentwickler und Bauträger als auch für Wohnungskäufer ist die Finanzierung entscheidend. Für Privatkredite ist das K.o.-Kriterium sicherlich, dass die Rückzahlungsrate 40 Prozent des verfügbaren Nettohaushaltseinkommens nicht übersteigen darf. Wir stellen uns darauf ein, dass dies die nächsten ein bis zwei Jahren noch so bleiben wird." Eine leichte Entspannung gebe es bei den Grundstückspreisen.
Florian Unterberger weiter: "Wir legen unsere ganze Konzentration in die Projektentwicklung, wägen unsere Entscheidungen noch genauer ab und agieren mitunter auch vorsichtiger. Darüber hinaus können wir mit unserem vielseitigen Bestandsportfolio vom gewerblichen Bereich bis zum Wohnbau einiges kompensieren." In den kommenden drei Jahren wolle man ein Projektvolumen von rund 150 Millionen Euro realisieren.