Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat eine Beteiligung der ADAC-Mitglieder an der Neubesetzung der Vereinsspitze gefordert. "Das Renommee des ADAC ist nach wie vor im freien Fall. Deshalb erwarte ich, dass der ADAC eine Form findet, seine Mitglieder umfassend an der Neuaufstellung der Führungsmannschaft zu beteiligen", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Montag).
"Auch einem Verein dieser Größe schadet etwas mehr Demokratie nicht." Um den ADAC-Skandal aufzuarbeiten, reiche der Rücktritt von Präsident und Pressesprecher nicht. Ein Konzern dieser Größenordnung dürfe sich nicht als Verein tarnen - auch an dieser Stelle müsse es eine klare Neuausrichtung geben.
Ein ADAC-Sprecher sagte dazu der dpa: "Die Äußerungen des Verkehrsministers zeigen, dass wir mit unserem 10-Punkte-Reformplan, der neben mehr Transparenz und Kontrolle vor allem eine stärkere Einbindung der ADAC-Mitglieder vorsieht, auf dem richtigen Weg sind."
Wieder zur Interessenvertretung der Autofahrer machen
Dobrindt rät dem Club außerdem, sich auf seine Kernkompetenzen zu besinnen. Deswegen sei es notwendig, dass der ADAC zu seiner eigentlichen Aufgabe zurückkehrt: "Eine Interessenvertretung der Autofahrer" zu sein, sagte der Minister am Montag in München nach der Bekanntgabe der neuen Prüfergebnisse im ADAC-Skandal. Die neuen Erkenntnisse bestätigten alle Befürchtungen der vergangenen Wochen.
Dass Stück für Stück Enthüllungen rauskämen, sei nicht schön. "Deswegen ist es jetzt wirklich geboten, klar Schiff zu machen, alles auf den Tisch zu legen und dringend eine Neuorganisation zu beginnen und auch darüber nachzudenken, ob man weiterhin einen großen Konzern mit dem Mäntelchen eines Vereins umgeben kann", sagte Dobrindt. (dpa)
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Dieter M. Hölzel
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