Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental startet weiter durch. Zwischen Januar und März verdiente der Konzern vor Zinsen und Steuern knapp 634 Millionen Euro. Das waren rund 140 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Conti am Donnerstag in Hannover mitteilte. Es sei das beste Quartal seit Ende 2007 gewesen. Der Umsatz legte um fast ein Viertel auf über 7,3 Milliarden Euro zu. Neben der brummenden Autokonjunktur sorgten das gute Winterreifen-Geschäft und auch der eigene Sparkurs dafür, dass es nach den Rekordumsätzen im vorigen Jahr nach wie vor rund lief.
Vorstandschef Elmar Degenhart sprach von einer soliden Basis, um die für 2011 gesteckten Ziele erreichen zu können. Die Hannoveraner wollen ihre Erlöse um zehn Prozent auf mehr als 28,5 Milliarden Euro steigern. "Wir gehen außerdem davon aus, dass wir unsere in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geplanten Investitionen noch aufstocken werden." Finanzvorstand Wolfgang Schäfer kündigte einen Ausbau sowohl der Reifen- als auch der Autotechnik-Sparte an. "Beide Marktsegmente entwickeln sich deutlich besser, als wir das noch vor einigen Monaten vorhergesehen haben", sagte er zur Begründung. Conti wolle weltweit investieren: "Das betrifft den asiatischen Bereich, aber genauso die USA und Europa." Bereits im ersten Vierteljahr seien 6.500 neue Jobs geschaffen worden. Insgesamt hat der Konzern 154.000 Beschäftigte.
Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die Preisexplosion bei Rohstoffen wie Naturkautschuk. Die Reifensparte, die zum Jahresauftakt mit etwa 2,8 Milliarden Euro über ein Viertel mehr erlöste als Anfang 2010, müsse mit hohen Belastungen rechnen, schätzte Schäfer. Bis zu 700 Millionen Euro kämen bis zum Jahresende an zusätzlichen Kosten auf das Unternehmen zu. Die großen Reifenhersteller haben zuletzt einen Großteil ihrer Mehrausgaben an die Kunden weitergegeben. Weiterhin unklar sei, wie stark die Nachwirkungen der japanischen Erdbeben-Katastrophe für Conti seien, sagte der Finanzchef: "125 Lieferanten von uns waren mittel- oder unmittelbar betroffen, 25 sind immer noch kritisch." Außerhalb Japans würden die Folgen für die Abnehmer von Elektronik-Teilen aber wohl gering bleiben. (dpa)