Die privaten Neuwagen-Nachfrage hat einen Höchststand seit der Abwrackprämie erreicht. Im ersten Halbjahr 2018 wurden in Deutschland laut dem Marktforschungsinstitut Dataforce 695.759 Pkw auf Privatpersonen zugelassen – 12,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil des Privatmarkt an den gesamten Pkw-Neuzulassungen beträgt damit 38 Prozent.
Ein Grund für die hohe Nachfrage der Endkunden waren die zahlreichen Diesel-Abwrackprämien der Autohersteller sein, die seit dem Sommer 2017 aufgelegt wurden. Die Dataforce-Experten gehen deshalb davon aus, dass sich die Wachstumsraten im Privatmarkt wegen des Sondereffekts in der zweiten Jahreshälfte wieder abschwächen dürften.
Während die Privathaushalte kauften, hielten sich die Unternehmen zurück. Der relevante Flottenmarkt stagnierte im ersten Halbjahr bei 419.666 Fahrzeugen (minus 110 Einheiten), was sich vor allem auf die gesunkene Diesel-Nachfrage im Zuge des Abgas-Skandals zurückführen lässt. Bei der Prognose für das zweite Halbjahr ist Dataforce verhalten, das Institut erwartet "kurzfristig keine großen Sprünge" im Flottenbereich. Der Grund: die Produktions- und Lieferverzögerungen neuer Pkw infolge der Umstellung auf WLTP ab September. Erst ab 2019 dürften Nachholeffekte den Markt wieder stimulieren.
Weniger Eigenzulassungen
Wegen der starken privaten Nachfrage schraubten die Autobauer und -händler die Zahl der Eigenzulassungen zurück. Laut der AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank gingen von Januar bis Ende Juni 175.635 Neuwagen auf das Konto der Hersteller – 3,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Handel betrug das Minus sogar 5,6 Prozent (345.051 Fahrzeuge). Die Autovermieter landeten mit 202.920 Einheiten auf Vorjahresniveau (plus 0,6 Prozent). In Summe kamen über die taktisch geprägten Vertriebskanäle 723.606 neue Autos in den Markt, das entsprach einem Rückgang um 3,4 Prozent.
Wie berichtet, legte der deutsche Automarkt in den ersten sechs Monaten um 2,9 Prozent auf insgesamt 1,84 Millionen Pkw zu. (SP-X/hh/rp)