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Preisbewertung auf Autobörsen: Dialog statt Konflikt

08.12.2017 16:34 Uhr
Preisbewertung auf Autobörsen: Dialog statt Konflikt
Preisbewertung bei Autoscout24
© Foto: Screenshot

Die Preisbewertungssysteme großer Fahrzeugbörsen sorgen seit einiger Zeit für Ärger in Händlerkreisen. Branchenverbände suchen nun gemeinsam mit den Portalen nach Lösungen.

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Der Bundesverband Freier Kfz-Händler (BVfK) ist nach ersten Gesprächen mit großen Autobörsen zum Streitthema "Preisbewertungen im Kfz-Internet" zuversichtlich, Verbesserungen für die Branche zu erzielen. Über einen Dialog "können wir in kürzerer Zeit wesentlich mehr erreichen als in juristischen Auseinandersetzungen", sagte Vorstand Ansgar Klein laut einer Mitteilung.

Der BVfK hatte sich Ende November mit Vertretern von Mobile.de und Autoscout24 getroffen, um die kürzlich eingeführten oder erweiterten Preisbewertungen mit den Portalen zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Mit am Tisch saß auch Ulrich Dilchert, Geschäftsführer des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK).

Auf mehreren Kfz-Portalen im Internet wird Endkunden sichtbar gemacht, ob inserierte Autos im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen günstig oder teuer eingepreist sind. Seit kurzem gibt es eine entsprechende Preisbewertungsfunktion auch bei Mobile.de. Die Einführung beim deutschen Branchenprimus verlieh der Diskussion neuen Schwung. Vor allem kleine und mittlere Autohändler, die ihren Fokus auf Qualität und nicht auf den Preis legen, fürchten, dass sie durch die Einordnung ins Hintertreffen geraten.

"Übereinstimmung bestand grundsätzlich dahingehend, dass die zur Ermittlung erforderlichen Kriterien möglichst vollständig sein müssen und die darauf aufbauenden Algorithmen am Ende auch tatsächlich objektive Ergebnisse liefern", erklärte Klein. Anderenfalls bestehe die große Gefahr, dass falsche Ergebnisse den Markt verzerren und leistungsfähige Anbieter mit attraktiven Angeboten ins Hintertreffen geraten.

Dem Wunsch der Verbandsvertreter, die Preisbewertungen wieder abzuschaffen, seien die Börsen jedoch nicht nachkommen, hieß es. Ihr Argument: Die Nutzer wünschen dieses Angebot für mehr Transparenz. Man müsse dem Trend folgen, um den Traffic zu erzeugen, der dem Autohändler am Ende kaufbereitere Kunden auf den Hof bringe.

Objektive Preisbewertung als gemeinsames Ziel

Klein zufolge werden die Gespräche fortgesetzt, dann sollen auch von der Problematik betroffene Händler teilnehmen. "Es wurde mit beiden Börsen ein konstruktiver Dialog verabredet, der dem Ziel einer objektiven Preisbewertung dient. Hierbei soll es um auch um eine Vielzahl bisher nicht verwendeter Kriterien gehen, die in den Algorithmus einfließen." Es werde angestrebt, über die Gewichtung der Kriterien einen Konsens zu finden.

Die Fahrzeugmärkte wollen zudem ihre Systeme kontinuierlich verbessern. Klein: "So ist es z.B. bei Autoscout24 ein wichtiges Kriterium bei der tagesaktuellen Berechnung, ob das Fahrzeug von einem Händler oder Privatverkäufer zum Verkauf angeboten wird. Händler erhalten auch dann, wenn sie ihre Fahrzeuge etwas teurer anbieten als ein privater Verkäufer, eine vergleichbare Bewertung." (AH)

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KOMMENTARE


Klaus Halbleib

08.12.2017 - 17:58 Uhr

Uns hat in diesem Zusammenhang fasziniert, dass es immer wieder vorkommt, dass das gleiche Fahrzeug mit identischem Preis in der einen Börse als besonders günstig und in der anderen als hochpreisig beurteilt wird. Hier kann doch etwas nicht richtig sein.


Braband

08.12.2017 - 20:10 Uhr

Nicht nur das. Als gerade Suchender Privatkunde ist mir aufgefallen, dass zwei annähernd gleiche Fahrzeuge sehr unterschiedlich beurteilt werden. Für mich jedenfalls nicht nachvollziehbar.


Annotator

09.12.2017 - 10:14 Uhr

Die Preise in den Online Autobörsen sind nicht unbedingt gute Reverenzwerte.Entweder als Köder zu billg oder Kontingentfüller zu teuer.Und der Private kann meistens kostenfrei bis zu 3 Autos pro Jahr einstellen.Ein kleiner Tip: Die Anzeigen nach Tag der Veröffentlichung sortieren.Und die Preisbewertungen "Guter oder schlechter Preis vergessen."


Autoh@ndler

10.12.2017 - 01:53 Uhr

Die Einstufungen von teuer nach billig ist so sinnlos. Kein Verkäufer lässt sich auf ein Inserat festnageln. Die Statistik macht nur dann Sinn wenn das inserierte Fahrzeug genau so auch erworben werden kann. "Fehler" bei der Ausstattung oder "Preisirrtümer" sorgen für Top Bewertungen und drücken den Preis von wirklich guten Angeboten. Ein solche System ist immer inflationär, jeder versucht mindestens ein oder 2 "TOP ANGEBOTE" pro Modell auszuweisen. Durch trickserei lässt sich immer Geld verdienen, früher mit der Bohrmaschine an der Tachowelle, heute ganz einfach und legal beim Angebot das es so nicht gibt... Helfen tut das niemand, der Verbaucher wird nur ein weiteres mal geblendet. Schotterplatz und das Klische vom schmierigen Gebrauchtwagenhändler lässt Grüßen.


Pascal

10.12.2017 - 15:28 Uhr

Das könnte jetzt die Chance für einen Dritten sein, mit weniger unverschämten Kosten und ohne solchen marktschädlichen Instrumenten zu Punkten...


Peter

13.12.2017 - 18:26 Uhr

Müssen wir alles was aus USA kommt, auch hier umsetzen? Die Preisbewertung sollte wenn überhaupt, dann von unabhängigen Portalen kommen, wo der Kunde sich extra einloggen muss, aber nicht auf den Börsen und Inseraten, die der Händler auch bezahlt!!!Ich habe keine Lust für eine Anzeige zu bezahlen, neben der dann steht - KAUFEN SIE BEI DIESEM ANBIETER NICHT, DER GÜNSTIGERE IST 50KM WEITER. So läuft es aber momentan. Drei Kundenanrufe und Rechtfertigung, warum unser Preis nur als "Guter Preis" oder "Etwas Teuer" angezeigt wurde.Leute so geht das nicht! Habe noch nie für eine Zeitungsanzeige gezahlt, wo der Redakteur daneben schreibt, dass ich teuer bin und eigentlich die Werbung von der die Zeitung lebt für die Katz ist, weil er mich gleichzeitig bewertet und dem Publikum mitteilt, was er von meinen Preisen hält. Habe keine Lust mehr auf die zwei grossen Börsen. Car Gurus macht das nicht anders. Die Amis mögen es, aber deren Mentalität ist auch ganz anders. Dieselaffäre wurde dort und auch in anderen Länder anders verarbeitet. Leute macht die Augen auf. Jemand will uns Händler richtig auf den Arm nehmen. Ich mach es nicht mit


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