Der freie Autohändler David Finest Sports Cars und die Schenefelder Porsche-Spezialwerkstatt Hoeing Autosport gehen ab sofort gemeinsame Vertriebswege. Die norddeutschen Kfz-Unternehmen wollen sich dabei vor allem auf den regen US-amerikanischen Markt fokussieren. Ziel sei es, den Synergieeffekt der jeweiligen Expertisen und Netzwerke zu nutzen, um Porsche-Liebhabern den An- und Verkauf sowie die Instandhaltung außergewöhnlicher Gebrauchtwagenmodelle aus dem Sport- und Luxussegment zu vereinfachen, teilten die Geschäftsführer Benjamin David und Matthias Höing mit.
Die beiden Unternehmer kennen sich bereits seit Jahren aus der Hamburger Porsche-Szene: "Im letzten Jahr haben wir erstmals konkret über eine Zusammenarbeit und unsere gemeinsame Vision gesprochen", erklärte David. "Unser Ziel ist es, unsere Netzwerke und jeweiligen Kernkompetenzen zu bündeln, um gemeinsam nationale und internationale An- und Verkäufe zu realisieren." Dabei wolle man einen spezialisierten 360-Grad-Service rund um die limitierten Fahrzeuge bieten.
Höing hat seine Leidenschaft für Autos bereits mit Anfang 20 zum Beruf gemacht: In der Ausbildung zum Rennmotorenbauer war er an der Motorenentwicklung des Porsche 993 GT2 beteiligt und konnte sein Fachwissen unter anderem beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erweitern. Nach seiner Ausbildung zum Kfz-Techniker-Meister war er vier Jahre bei Porsche Motorsport in den USA tätig und tauchte dort in die kalifornische Szene um "Porsche-Punk" Magnus Walker ein. Zurück in Deutschland machte sich Höing im Jahr 2011 mit Hoeing Autosport selbständig. Seitdem sorgt er mit dem alternativen Neuaufbau und der Leistungssteigerung von Motoren für Aufsehen.
Auto-Shopping in "Good old Germany"
Die starke Nachfrage nach Porsche-Klassikern in den USA spiegelt sich derzeit bis nach Deutschland. Hinzu kommen die deutlich höheren Preise für entsprechende Gebrauchtwagen im Vergleich zu Deutschland und der nahezu Eins-zu-Eins-Wechselkurs von Dollar zu Euro. David: "Die Porsche Modelle in Matthias Höings Werkstatt sind sehr selten und wecken vermehrt das Interesse bei passionierten Sammler:innen auf dem US-Markt. Sie gehen in 'Good old Germany' zum Einkaufen." Erst gegen Ende des Jahres habe man einen Porsche 911 964 in der limitierten 30-Jahre-Jubiläums-Edition an einen Kunden aus Atlanta in Georgia verkauft. "Er ist für die Testfahrt ins Flugzeug gestiegen, hat gekauft und ist wieder zurückgeflogen", so der Sportwagenhändler. Sein Unternehmen verkauft rund die Hälfte seiner Autos ins Ausland– neben den USA überwiegend nach Frankreich, Italien, Spanien, Skandinavien und Benelux.
Aber auch Deutschland als Absatzmarkt wollen die Vertriebspartner im Blick behalten. "Der deutsche Porsche-Fahrer ist im Allgemeinen deutlich konservativer. Aber das Interesse ist hier trotzdem breit gefächert, und das bildet unsere Kundschaft auch ab", betonte Höing. Derzeit befinden sich drei Fahrzeuge in den professionellen Händen von Hoeing Autosport, die demnächst über das Netzwerk von David Finest Sports Cars in den Verkauf gehen: Porsche 993 Carrera Turbo "RWB" (1995), Porsche 911 Carrera 3.0 (1976) und ein "Post Consumer" Porsche 911 Carrera RS 3.0 (1974).