Der deutsche Automarkt war im März auf Schrumpfkurs – Grund dafür war ein statistischer Effekt. Da im Vormonat drei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im März 2023, gingen die Pkw-Neuzulassungen um 6,2 Prozent zurück. Unter Berücksichtigung dieses Kalendereffekts legte der Markt um zwei Prozent zu, wie eine aktuelle Auswertung des Branchenbeobachters Dataforce zeigt. Im laufenden April werde sich dieses Bild wieder komplett umdrehen.
Flotte und Privat verlieren überproportional
Der Blick in die einzelnen Marktsegmente zeigt laut Dataforce überproportionale Rückgänge im Relevanten Flottenmarkt (minus 12,5 Prozent / 84.000 Fahrzeuge), im Privatmarkt (minus 9,4 Prozent / 83.952 Fahrzeuge) und im Fahrzeugbau (minus 14,5 Prozent / 16.588 Fahrzeuge). Alle drei Kanäle hätten sich auch arbeitstäglich bereinigt negativ entwickelt, hieß es.
Lesen Sie auch:
- KBA-Segmentübersicht: VW T-Roc erobert SUV-Spitze zurück
- Marktzahlen: Weniger Pkw-Neuzulassungen im März
- Automarkt im Februar: Schalttag als Wachstumstreiber
"Das zeigt, dass der erhöhte Auftragsbestand weitgehend abgearbeitet ist, und Hersteller und Handel nun wieder neue Bestellungen einsammeln müssen", sagte Dataforce-Experte Benjamin Kibies. Angesichts der angespannten Wirtschaftslage und der Verunsicherung potenzieller Autokäuferinnen und Autokäufer sei das keine leichte Aufgabe.
Zuwächse gab es hingegen bei den Eigenzulassungen des Fahrzeughandels (plus Prozent / 47.100 Fahrzeuge) und im Segment der Autovermieter (plus Prozent / 32.204 Fahrzeuge). Die Nachfrageschwäche werde also weiterhin mit taktischen Anmeldungen kompensiert, so Kibies.
Elektroschock im Privatmarkt
Massiv war im März der Rückgang bei den batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) mit minus 29 Prozent. Dies ist laut Dataforce vor allem dem Privatmarkt geschuldet, wo die Zahl der neuen Elektroautos um 42 Prozent nachgab. Im Vergleich dazu verbuchte der Flottenmarkt "nur" ein Defizit von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Autohersteller reagierten auf die schwache Entwicklung mit einer Erhöhung ihrer BEV-Eigenzulassungen um 55 Prozent.