Der deutsche Pkw-Markt ist im März geschrumpft. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag in Flensburg mitteilte, ging die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 Prozent auf 263.844 zurück. Davon gingen 68,1 Prozent auf das Konto der gewerblichen Halter (minus 4,7 Prozent). Die privaten Neuanmeldungen gaben um 9,4 Prozent nach. Dabei gilt zu berücksichtigen: Der März 2023 hatte drei Arbeitstage mehr.
Nach dem ersten Quartal 2024 stehen damit 694.785 Neuwagen in der KBA-Statistik, das entspricht einem Zuwachs von 4,2 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. "Das moderate Plus des deutschen Pkw-Marktes im ersten Quartal ist grundsätzlich positiv zu bewerten", erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Einbruch bei den E-Autos
Im Rückwärtsgang waren im März die batterieelektrischen Autos (BEV). Das KBA meldete rund 31.400 Einheiten. Das waren fast 29 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der BEV-Anteil an allen Neuzulassungen lag bei knapp zwölf Prozent – im März 2023 waren es noch fast 16 Prozent.
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Zirpel nannte das zweistellige Minus bei den Elektrofahrzeugen "besorgniserregend". Damit werde auch der Gesamtmarkt in Mitleidenschaft gezogen. "Leider ist das Vertrauen der Kunden in den BEV-Markt durch den Ende 2023 abrupt entschiedenen Wegfall des Elektrobonus mehr als beeinträchtigt. Kontraproduktiv sind auch die aktuellen Diskussionen zu einem möglichen Aus des für 2035 von der EU geplanten Verbrenner-Ausstiegs", erklärte der Verbandschef.
Neue Anreize gefordert
ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn betonte: "Beim Einbruch der Neuzulassungszahlen von batterieelektrischen Pkw bestätigt sich jetzt in aller Deutlichkeit, in welch schwieriger Situation wir uns befinden. (…) Es fehlen preiswerte E-Fahrzeugen in allen Segmenten." Elektromobilität funktioniere nur als Gesamtsystem – von der Erzeugung des Ökostroms zu marktgerechten Preisen über die Ladeinfrastruktur bis hin zu den Servicekonzepten. Hier müsse die Politik gezielte Anreize setzen, so Peckruhn.
Der größte Anteil am Neuzulassungsvolumen entfiel auch im März auf die Benziner (37,8 Prozent/minus 3,4 Prozent), gefolgt von den Hybriden (31,5 Prozent/minus 1,2 Prozent) und den Dieselautos (18,3 Prozent/minus 0,5 Prozent). Flüssiggas- und erdgasbetriebene Fahrzeuge kamen zusammen auf einen Marktanteil von 0,5 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Neuwagenflotte stieg den Angaben zufolge um 3,1 Prozent und betrug 124,4 g/km.
Porsche auf der Überholspur
Unter den deutschen Herstellern erreichte Porsche mit plus 14,8 Prozent das beste Ergebnis. BMW bewegte sich im März noch auf Vorjahresniveau (plus 0,6 Prozent) – alle weiteren deutschen Marken mussten indes Federn lassen. Am deutlichsten traf es Audi (minus 37,9 Prozent) und Mercedes-Benz (minus 22,8 Prozent). Bei Ford (minus 7,8 Prozent), VW (minus 3,4 Prozent) und Opel (minus 2,7 Prozent) fielen die Rückgänge geringer aus.
Bei der umfangreicheren Anzahl der Importeure gab es die gewohnt breite Spreizung. Blickt man auf die etablierten Marken mit Anteilen von zwei Prozent und mehr, so schaffte Mitsubishi mit plus 225,4 Prozent den größten Zuwachs. Zweistellige Steigerungsraten weist die Statistik bei Citroën (plus 91,9 Prozent), Volvo (plus 36,9 Prozent), Toyota (plus 30 Prozent) und Seat (plus 21,7 Prozent) aus. Zulegen konnten auch Peugeot (plus 9,4 Prozent), Kia (plus fünf Prozent) sowie Primus Skoda (plus 1,8 Prozent). Die Fiat-Neuzulassungen brachen dagegen um mehr als ein Fünftel ein. Ebenfalls im Minus waren Mazda (minus 3,3 Prozent) und Hyundai (minus 3,2 Prozent).
Dieter