Der deutsche Automarkt hat im Mai einen deutlichen Aufschwung verzeichnet. Im vergangenen Monat wurden 323.952 Autos neu zugelassen – das waren 12,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Kraftfahrtbundesamt am Freitag in Flensburg mitteilte. Das lag auch an mehr Verkaufstagen in diesem Jahr. Bei den gewerblichen Zulassungen gab es mit plus 15,5 Prozent einen kräftigen Sprung nach oben, ihr Anteil lag bei 64 Prozent. Auf das Konto der Privatkäufer gingen 36 Prozent (plus 8,5 Prozent).
"Der Wonnemonat Mai bringt den Frühling in den Automarkt", frohlockte das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) in Bonn. Das Geschäft mit Neuwagen habe sich entgegen dem Mai-Trend der Vorjahre positiv entwickelt. Von Januar bis Mai ergibt sich so ein kumulierter Zuwachs von 4,7 Prozent auf knapp 1,46 Millionen Einheiten im Vergleich zu den ersten fünf Monaten 2016.
Weiter bergab ging es für den Dieselantrieb: Von den Neuzulassungen entfielen im Mai lediglich noch 40,4 Prozent auf den Selbstzünder, nach 46,3 Prozent ein Jahr zuvor. Benziner bildeten mit einem Anteil von 56,8 Prozent (plus 22,6 Prozent) die häufigste Kraftstoffart. Deutliche Zuwächse konnten auch alternative Antriebsarten wie Elektroautos (plus 158,5 Prozent), Hybride (plus 134 Prozent) und Plug-in-Hybride (plus 193,3 Prozent) erzielen – in absoluten Zahlen bleibt der Markt für sie aber nach wie vor klein.
CO2-Ausstoß der Neuwagen-Flotte steigt
Die Neuzulassungen von Flüssiggas angetriebene Fahrzeuge nahmen um 79,3 Prozent zu, Erdgas-Pkw hingegen verloren 46,6 Prozent. Der stark wachsende Benziner-Anteil wirkt sich auf den durchschnittlichen CO2-Ausstoß aus: Dieser lag im Mai laut KBA mit 128,5 Gramm pro Kilometer um 0,8 Prozent über dem Vergleichsmonat. Anteilsstärkstes Segment war trotz eines Rückgangs die Kompaktklasse mit 22,7 Prozent. In alle anderen Kategorien gab es Zuwächse, mit den SUV und plus 31 Prozent an der Spitze.
Unter den größeren Automarken konnten unter anderem Mercedes-Benz (plus 25,2 Prozent) und Ford (plus 23 Prozent) kräftig zulegen, aber auch Volkswagen (plus 8,8 Prozent) und BMW (plus 6,9 Prozent) steigerten ihre Verkäufe. Bei Opel und Audi fiel das Plus mit 3,9 bzw. 1,4 Prozent deutlich verhaltener aus. Bei den Importeuren dominierten erneut Skoda (5,7 Prozent) und Renault (3,6 Prozent). Das prozentual größte Wachstum legten Lexus (plus 129,2 Prozent) hin. Stark entwickelten sich unter anderem auch Fiat, Alfa Romeo, Dacia und Toyota. Insgesamt mussten nur vier Marken – Smart, Honda, Jeep und DS – geringere Neuzulassungen verkraften.
Die Kauflaune im Frühling war auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu spüren. Den Statistikern zufolge wechselten im Mai 639.262 Pkw die Besitzer. Nach kräftigen Rückgängen im April drehten die Besitzumschreibungen damit wieder ins Positive. Kumuliert bewegt sich der GW-Markt mit rund 3,08 Millionen Einheiten auf Vorjahresniveau. (rp)
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- Pkw-Neuzulassungen Mai 2017 (215.4 KB, PDF)
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