Der deutsche Automarkt hat auch im Januar kräftig zugelegt. 241.399 Pkw wurden neu zugelassen, 10,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. Der Januar hatte in diesem Jahr allerdings zwei Arbeitstage mehr als 2016. Auch der Gebrauchtwagenmarkt wuchs: 566.414 Autos wechselten den Besitzer – ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Laut KBA schlugen im Januar vor allem die Einzelabnehmer zu. Der Anteil der privaten Neuzulassungen stieg um 13,5 Prozent auf 31,5 Prozent. Bei den gewerblichen Haltern waren es 9,2 Prozent mehr."Der Privatkunde bleibt ein zuverlässiger Faktor in der Nachfrage nach neuen Kraftfahrzeugen", kommentierte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der internationalen Kfz-Hersteller (VDIK). Die Importeure konnten nach seinen Worten ihren Marktanteil im Januar um 1,2 Punkte auf nunmehr 34,6 Prozent verbessern.
Nach dem turbulenten Jahr 2016 kam Branchenprimus VW etwas besser aus den Startlöchern. Das KBA registrierte 49.535 Neuzulassungen für die Wolfsburger (plus 5,1 Prozent). Mit hohem Tempo waren Mercedes-Benz (plus 20,1 Prozent), BMW (plus 18,8 Prozent) und Smart (plus 18,4 Prozent) unterwegs. Unterdurchschnittlich performten Ford (plus sechs Prozent) und Opel (plus 4,5 Prozent). Die erfolgsverwöhnte VW-Tochter Audi erreichte sogar nur Vorjahresniveau (minus 0,3 Prozent).
Top-Importeur Skoda verbesserte sich im Januar um mehr als ein Viertel, auf diesem Level bewegten sich unter anderem auch Renault, Fiat, Dacia und Peugeot. Toyota schaffte ein beachtliches Plus von 30,2 Prozent. Dreistellige Steigerungsraten wiesen Tesla (plus 287,2 Prozent) und Lexus (plus 148,0 Prozent) aus. Demgegenüber endete der erste Monat 2017 für DS (minus 55,4 Prozent), Honda (minus 27,3 Prozent) und Land Rover (minus 14,9 Prozent) mit kräftigen Einbußen.
SUV-Boom geht weiter
Die Käufer fuhren im Januar auf SUV und Wagen der Obere Mittelklasse ab, diese Segmente stiegen um 39,4 bzw. 20,2 Prozent. Rückläufig zeigten sich Sportwagen (minus 40,1 Prozent), Oberklasse-Fahrzeuge (minus 11,9 Prozent) und Kleinstwagen (minus 4,9 Prozent). 52,2 Prozent der Neuwagen hatten einen Benzinmotor unter der Haube (plus 16,4 Prozent). Auf Dieselautos entfielen 45,1 Prozent – ein leichter Anstieg von 2,4 Proeznt.
Hybrideantriebe erzielten insgesamt einen Marktanteil von 1,9 Prozent (plus 66,1 Prozent), darunter die Plug-in-Varianten mit 0,6 Prozent (plus 57,1 Prozent). Gefragter als im Vorjahr waren reine Elektrofahrzeuge mit 1.323 Neuzulassungen (plus 177,4 Prozent). Das entsprach einem Neuzulassungsanteil von 0,5 Prozent. Die Kraftstoffarten Erdgas und Flüssiggas beanspruchten jeweils 0,1 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß lag mit 127,7 g/km minimal niedriger als im Januar 2016. (rp)
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HINWEIS: Das KBA hat am 27. Februar 2017 eine korrigierte Fassung veröffentlicht. Die Änderungen bezogen sich auf die Zahlen zu den Segmenten Obere Mittelklasse und Sportwagen. Sie wurden in den obigen Text übernommen.
- Pkw-Neuzulassungen im Januar 2017 nach Marken (194.8 KB, PDF)
Aloys Haydn