In der Debatte um mögliche neue US-Zölle für deutsche Autobauer verweist die Branche auf die Geschäfte amerikanischer Hersteller in Deutschland. Während die Deutschen in den USA einen Marktanteil von 7,6 Prozent hätten, sei der Anteil der Töchter von General Motors und Ford in Deutschland deutlich zweistellig, betonte Matthias Wissmann, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, bei einem Branchenempfang am Mittwochabend. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte mit Einfuhrzöllen von bis zu 35 Prozent für deutsche Autos gedroht.
Wissmann warnte die USA erneut davor, sich ins eigene Fleisch zu schneiden. "Protektionismus hat noch nie dauerhaft ein wirtschaftliches Problem auf der Welt gelöst." Für die deutschen Hersteller seien die USA nicht nur der zweitgrößte Exportmarkt, sondern auch ein wichtiger Produktionsstandort. An diesen Autofabriken hingen in den USA mehre Hunderttausend Arbeitsplätze.
Nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts kamen im vergangenen Jahr 7,2 Prozent der neu zugelassenen Autos in Deutschland von Ford, 7,3 Prozent von der GM-Tochter Opel. Beide Unternehmen zählen aber wegen hiesiger Produktionsstandorte zu den deutschen Herstellern, sie sind auch Mitglieder im VDA. Am Mittwoch wurde zudem der neue Chef der Ford-Werke, Gunnar Herrmann, als Nachfolger von Bernhard Mattes in den Verbandsvorstand gewählt. (dpa/rp)
Hans Hase