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Neue Verträge: Händler erteilen BMW Abfuhr

19.09.2018 20:24 Uhr
Die BMW-Händler stellen sich gegen neue Verträge.
© Foto: Armin Weigel/dpa/picture alliance

Die Mitglieder des Partnerverbands VDB lehnen die vom Konzern vorgelegten Händler- und Serviceverträge mit großer Mehrheit ab. Sie fordern einen Aufschub des neuen Geschäftsmodells und weitere Verhandlungen.

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In der deutschen BMW-Organisation stehen die Zeichen auf Sturm. Der Verband Deutscher BMW Vertragshändler (VDB) hat den "Alleingang" des Autobauers bei der Neufassung der Händler- und Serviceverträge zurückgewiesen. Auf einer Sondersitzung in München hätten die VDB-Mitglieder das Vertragsangebot "mit großer Mehrheit" abgelehnt, teilte der Verband am Mittwochabend mit. Die Unternehmer hätten den Aufschub des neuen Geschäftsmodells bis Ende 2019 gefordert.

Nach Ansicht des VDB würden die neuen Verträge die BMW-Partner im Vergleich zum Wettbewerb deutlich schlechter stellen. Eine wirtschaftliche und juristische Prüfung habe gezeigt, wie der Hersteller mit dem neuen Geschäftsmodell die Betriebe gegenüber den bestehenden Regelungen benachteilige. "Obwohl BMW in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten nachhaltig der profitabelste Hersteller im Premium-Segment war, partizipieren die Autohäuser und Servicebetriebe nicht davon. Im Gegenteil: Im direkten Premium-Wettbewerbsumfeld sind sie die Handelsorganisation mit der niedrigsten Profitabilität." Eine weitere Reduzierung des Ertrages gefährde die wirtschaftliche Existenz der Unternehmen, hieß es.

BMW will Direktvertrieb ausweiten

BMW hatte den selbstständigen Partnern im August die neuen Verträge zugestellt. Sie sollen ab 1. Oktober 2018 in Kraft treten. Darin geht es unter anderem um die Ausweitung der Vertriebs- und Serviceaktivitäten des Herstellers. Gerade dieser Aspekt missfällt dem VDB: "Der Handel verliert durch die Teilnahme des Herstellers am Vertrieb einen immer größer werdenden Teil seines Geschäfts." Der Verband verwies in seiner Mitteilung auch auf den jüngst bekannt gewordenen Dienstwagen-Deal zwischen BMW und der Schwarz-Gruppe (Lidl).

Gleichzeitig stoßen die vom Hersteller in den neuen Verträgen geforderten Investitionen in Infrastruktur und Qualität auf Kritik. "Solche kostspieligen Investitionen in Standards fallen bei Direktgeschäften des Herstellers nicht an, werden aber von den Vertragshändlern gefordert und überprüft", so der VDB. Zuletzt hätten die BMW-Unternehmer mehr als 300 Millionen Euro in ihre Betriebe gesteckt.

Die Händler drängen bei den Vertragsanpassungen nicht nur auf längere Vorlaufzeiten. Auch müsse es in den nächsten Monaten "faire Verhandlungen" mit dem Konzern geben, "um ein für beide Seiten partnerschaftliches neues Geschäftsmodell zu erreichen". (rp)

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KOMMENTARE


TL

19.09.2018 - 21:50 Uhr

Das würde ja auch mal Zeit, das die BMW Händler sich nicht immer nur rumschubsen lassen von einem Hersteller, welcher komplett den Bezug zum Handel und dessen Verbandes verloren hat. Aufwachen BMW!


Karl-Heinz Metzger

20.09.2018 - 17:32 Uhr

Händler kommt von Handeln und Hersteller kommt von Herstellen. Es sind doch die Profis an der Verkaufsfront, die die Bestellungen schreiben, Service- Leistungen rund ums Fahrzeug anbieten und für die die Kunden noch Namen haben. Und keine Nummer sind! BMW muss die Händler mehr umwerben, damit Sie für die Zukunft investieren können!


Ah user

21.09.2018 - 02:04 Uhr

BMW hat komplett vergessen woher sie kommen, der komplette Vorstand sollte zurück treten! Vom Tankstellenvertrieb zum Direktvertrieb! Die Händler und Vertriebspartner die BMW groß machten läßt man links liegen, schämt euch in München! Für alle HO Mitarbeiter bedeutet das entschiedene Einschnitte, und keinem in München ist dies bewußt! Aber zum Glück zeigen die Zulassungszahlen dies bereits, Ihr habt aufs falsche Pferd gesetzt! Premium sieht anders aus! Ein enttäuschter BMW Fan!!!


Stöckli Urban

21.09.2018 - 08:45 Uhr

Wie blöd muss man sein wenn das kleinste bis mittelgrosse Autohäuser sich nicht an frühere Zeiten erinnert wie Erfolg entstanden ist. 1) weniger Digital mehr Kundendienst analog2) sich am Kunden anpassen und nicht zu viel auf Pump und Leasing verkaufen oder fördern.3) Täglich sich selber sein und ins eigene Fachwissen investieren usw.4) Einfachheit ist gefragt auch im Automobilbau und Angebot.Liste könnte noch um viele Punkte erweitert werden bitte weitere Anregungen


BEEMWE

21.09.2018 - 14:59 Uhr

Alle 5 Jahre die gleiche Diskussion ! - und das schon seit gefühlten 100 Jahren. Die BMW Händler mucken auf und geben am Ende doch wieder klein bei und kuschen vor den großen BMW Gurus. Welche andere Wahl haben Sie? Love it oder leave it! Nur lassen geht in den meisten Fällen nicht mehr. Was gibt es sonst interessantes Neues??


Frank Fehling

21.09.2018 - 15:20 Uhr

Es gibt viele Automobilhersteller, die es immer noch nicht begriffen haben, wer Sie eigentlich beim Aufbau und Vertrieb groß gemacht hat. Die Autohäuser müssen laufend die vorgeschriebenen Standars des jeweiligen Herstellers erfüllen. Wenn nicht "ADE". Die Händlerverträge werden immer wieder zu Gunsten des Herstellers sein. Der Vertrieb besteht nicht von vielen unnützen Vorgaben seitens des Herstellers, sondern vom Verkauf. Angebotserstellung, Beratung und vieles mehr beantsprucht den Verkäufer mehr denn je. Die Margen werden immer geringer und die Renditen lassen in der heutigen Zeit kaum Investitionen zu. Fakt ist: die Händler sind die Handlanger der Automobilhersteller. Oder noch besser: " der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.


Klaus Bachmann

28.09.2018 - 16:30 Uhr

von jahr zu jahr werden den händlern immer neue forderungen auferlegt,die spannen gekürzt und die ausstattungen der häuser ins luxussegment gehoben,auf eigene kosten.wer dies nicht kann,fliegt.die theoretiker in den chefetagen wissen doch gar nicht was der umgang mit dem kunden bedeutet.das wichtigste einer ware,ist der vertrieb,also der kontakt zum kunden.das zerstören jetzt praxisfremde vorstände ,der profit steht im vordergrund.fazit,weg von BMW,die einstigen gründerkaufleute würden solche vorstände wegen unfähigkeit,enlassen.wenn nicht die existenz der händler bedroht wäre mit den mitarbeitern,gäbe es nur eine konsequenz:keinen BMW mehr kaufen,markenwechsel,sofort!!!!!!!


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