Der Einstieg der HUK-Coburg in den Gebrauchtwagenhandel nimmt Formen an. Während der Pilotphase der neuen HUK-Coburg Autowelt GmbH arbeitet der Versicherungskonzern mit der Graf Hardenberg-Gruppe zusammen. "Wir freuen uns sehr über die enge Kooperation und begleiten die Startphase des Autohauses mit hohem Engagement und unserem Know-how, um dieses Projekt erfolgreich zu platzieren", erklärten die Graf Hardenberg-Geschäftsführer Christian Welling und Volker Brecht am Freitag in Karlsruhe laut einer Mitteilung.
Die HUK hatte im Juli angekündigt, in Düsseldorf einen Handelsbetrieb zu eröffnen. An dem Standort sollen von Ende September an junge Gebrauchtwagen von deutschen Volumenfabrikaten angeboten werden, Platz ist dort für 80 bis 100 Pkw. Für die Versicherung ist das Projekt ein Testlauf, "um die Akzeptanz zu prüfen". Die Pläne hatten in der wettbewerbsintensiven Kfz-Branche viel Staub aufgewirbelt.
Nach den Angaben vom Freitag agiert Graf Hardenberg zunächst als Fahrzeuglieferant. Zudem unterstützt und berät der Händler die Versicherung bei der Mitorganisation des operativen Betriebs. Übergangsweise stelle die Gruppe qualifizierte eigene Mitarbeitern bereit, die im Auftrag der HUK-Coburg Autowelt vor Ort tätig seien, hieß es.
Zwölf Standorte, sieben Marken
Graf Hardenberg ist ein Schwergewicht im deutschen Autohandel. Mit über 1.200 Beschäftigten an zwölf Standorten in Baden-Württemberg vertritt die Gruppe die sieben Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda, Seat, Porsche und Ford. Im aktuellen Ranking des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) "Die Top 100 Händlergruppen in Deutschland 2015" landet das Unternehmen auf Platz elf.
Die HUK ist deutscher Marktführer in der Autoversicherung. 2015 versicherte der oberfränkische Konzern 10,7 Millionen Fahrzeuge – deutlich mehr als die Konkurrenz bei der Allianz mit 8,3 Millionen. Doch das Geschäft gerät zunehmend unter Druck. "Wir suchen permanent nach neuen Wegen, unseren Kunden rund um die Versicherung interessante Angebote zu machen und ihnen so Mehrwert zu schaffen. Es geht bei diesem Angebot in allererster Linie um Kundenbindung", hatte ein HUK-Sprecher im Juli gegenüber AUTOHAUS erklärt. Bereits seit Anfang dieses Jahres baut der Versicherer ein eigenes Werkstattnetz auf. (rp)
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