Die HUK-Coburg steigt in das Autohandelsgeschäft ein. Wie ein Sprecher am Donnerstag gegenüber AUTOHAUS erklärte, will der Versicherungskonzern bis Ende September das erste Autohaus in Düsseldorf eröffnen. Das angemietete Objekt für die "HUK Autowelt" habe Platz für 80 bis 100 Pkw. Das Angebot solle vor allem junge Gebrauchtwagen von VW, Opel und Ford umfassen. Zuerst hatte am Donnerstag die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) darüber berichtet.
"Wenn der Test in Düsseldorf erfolgreich verläuft, können wir uns vorstellen, das Angebot auf weitere Ballungszentren auszuweiten", sagte der Sprecher. Ob und wann das geschehen werde, lasse sich heute noch nicht sagen. Auch darüber, woher die Autos kommen, will der Versicherer zum jetzigen Zeitpunkt nicht sprechen. Im wettbewerbsintensiven Automarkt wolle man mit "qualitativ hochwertigen und günstigen Produkten" überzeugen. "Die Autos werden einen hohen Qualitäts- und Pflegezustand haben, wie unsere Kunden das von der HUK kennen. Den Zustand werden wir auch mit einem Siegel bestätigen", betonte der Specher. Ältere Fahrzeuge sollen zu "fairen Konditionen" in Zahlung genommen werden.
Zwar hat HUK-Coburg 2015 ein Rekordneugeschäft in der Autoversicherung eingefahren und ist weiterhin deutscher Marktführer in dieser Sparte, doch das Geschäft gerät insgesamt zunehmend unter Druck. "Wir suchen permanent nach neuen Wegen, unseren Kunden rund um die Versicherung interessante Angebote zu machen und ihnen so Mehrwert zu schaffen. Es geht bei diesem Angebot in allererster Linie um Kundenbindung", betonte der Sprecher gegenüber AUTOHAUS. Die notwendigen Kompetenzen für das GW-Geschäft baue der Konzern derzeit auf: "Unsere Partner, mit denen wir auf diesem Gebiet zusammenarbeiten, besitzen diese Qualifikation sehr wohl." Das Neuwagengeschäft will man hingegen weiterhin dem Autohandel überlassen, da es dort bereits flächendeckend Versicherungsangebote gebe.
Bereits seit Anfang 2016 ist der Versicherer mit Werkstattservices am Markt (wir berichteten). Für die Marke "Die Partnerwerkstatt" hat HUK-Coburg bereits eine eigene Corporate Identity in den bekannten Konzernfarben entwickelt. Dort gibt es neben K&L-Reparaturen auch Werkstattleistungen in den Bereichen Mechanik und Elektronik. Ausgehend von Berlin, München sowie dem Rheinland soll in den nächsten Jahren ein flächendeckendes Betriebsnetzwerk entstehen.
Kritik aus der Branche
In der Branche werden die Aktivitäten der HUK im klassischen Kfz-Geschäft mit Sorgen betrachtet. Der Start des HUK-Serviceprojekts stieß beim Deutschen Kfz-Gewerbe (ZDK) scharfe Kritik. Über die Internetseite huk-autoservice.de versuche der Versicherer Festpreise in den Markt zu drücken, die für die Partnerwerkstätten betriebswirtschaftlich nicht darstellbar seien und daher durch andere Aufträge subventioniert werden müssten, sagte ein ZDK-Sprecher Ende Februar in Bonn. Das Vorhaben werde sich nachhaltig negativ auf das Servicegeschäft und damit auf zahlreiche Kfz-Betriebe auswirken, hieß es. Zur "HUK Autowelt" hat sich der Verband auf Anfrage von AUTOHAUS noch nicht geäußert. (se)
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