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Nach neuen VW-Problemen: Daimler-Chef sieht keinen Handlungsbedarf

04.11.2015 10:29 Uhr
Dieter Zetsche
Zetsche: "Wir haben nie sogenannte defeat devices eingesetzt und werden es auch nicht tun."
© Foto: picture alliance / Sven Simon

Für Dieter Zetsche sind die neuen Entwicklungen im VW-Skandal kein Grund für Überprüfungen im eigenen Haus. Der Diesel bleibt aus seiner Sicht ein wichtiger Baustein bei der CO2-Reduzierung.

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Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht auch nach Bekanntwerden neuer Probleme mit Abgaswerten bei Volkswagen keinen Grund für Überprüfungen im eigenen Haus. "Bei uns gibt es keinen Handlungsbedarf", sagte Zetsche am Mittwoch am Rande des Tags der Automobilwirtschaft in Nürtingen. "Wir haben nie sogenannte defeat devices eingesetzt und werden es auch nicht tun", wiederholte der Konzernchef frühere Aussagen des Autoherstellers. "Insofern ist die Situation für uns unverändert."

Volkswagen hatte am Dienstagabend nach Manipulationen bei Stickoxid-Werten auch Unregelmäßigkeiten bei CO2-Werten eingeräumt. Rund 800.000 Fahrzeuge könnten nach ersten Erkenntnissen betroffen sein. Es gehe hauptsächlich um Dieselfahrzeuge, aber auch eine geringe Anzahl von Benzinern. Damit erreicht der Abgas-Skandal eine neue Dimension. In dem neuen Fall geht es um den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) - und damit auch um den Spritverbrauch. Ein Daimler-Sprecher betonte: "Wir können Unregelmäßigkeiten bei den CO2-Werten unserer Fahrzeuge ausschließen."

Bei dem Branchenkongress des Instituts der Automobilwirtschaft (IFA) brach Zetsche eine Lanze für den Dieselmotor. Der Selbstzünder sei mittlerweile "extrem sauber" und im Verbrauch um bis zu 20 Prozent effizienter als der Benziner. Für die CO2-Reduzierung und die Einhaltung künftiger Emissionsgrenzwerte sei er "unverzichtbar", betonte der Spitzenmanager. Alternative Antriebe könnten den Diesel vorerst nicht substituieren.

Zetsche eröffnete den renommierten IFA-Kongress mit einer Keynote. Auf der Veranstaltung informierten sich rund 600 Fachleute über die Digitalisierungsstrategien von Autoherstellern und -händlern. (dpa/rp)

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KOMMENTARE


Michael K.

05.11.2015 - 08:40 Uhr

Wirklich schade, dass es gewisse Menschen gibt, die die Volkswagen Machenschaften gleich auf andere Marken übertragen. Bei Bemerkungen wie zum Beispiel: "Wenn Volkswagen das macht, dann werden das auch alle anderen Hersteller machen", kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln.Volkswagen zieht dadruch wirklich die komplette Branche in Mitleidenschaft!


Andreas

05.11.2015 - 10:18 Uhr

Wenn man erwischt wird, einfach allen anderen zu unterstellen, die machten das doch auch, ist oft zu beobachten. Dahinter steht immer der leider oft erfolgreiche Versuch, eigenes Unrecht und die Verantwortung dafür abzuschwächen und zu relativieren. Das, was die Oberen bei VW mit ihren ungebremsten und eben leider von keinem Aufsichtsrat verhinderten Allmachtsphantasien angezettelt haben, schadet nun der gesamten Branche. Das ist neben dem Betrug an Millionen von Kunden die zweite große Verantwortung, die VW zu tragen hat.


Tobias S.

05.11.2015 - 10:29 Uhr

Lieber Herr Michael K., liebe Leser,es geht nicht allein darum, dass einem bereits der gesunde Menschenverstand verrät, das natürlich weitestgehend alle Marken "ihre Mittel" zur Beschönigung von Verbrauchs- und Abgaswerten haben. Ein sehr interessanter Artikel dazu erschien am 1.10.2015 in der Welt: http://www.welt.de/146949726Darin aufgezeigt die größten Trickser der Automobilbranche. Und erstaunlicherweise auf Platz eins bis drei die wichtigsten Baureihen der Stuttgarter "Saubermänner".Da kann sich ein Herr Zetsche noch so sehr im Glanze seiner weißen Weste darstellen. Wehe wenn sie aufgemacht. Es fehlt nur noch am journalistischen Wille einer objektiven Berichterstattung und dann ist es nicht allein Volkswagen und schon gar kein Sogeffekt dieses Skandals auf andere Marken, sondern viel eher das was man grundsätzlich erwarten sollte. Ich sehe in dem ganzen Skandal einfach nur die Marktchance für alternative Technologien und Antriebe. Ich blicke sehr zuversichtlich in die Zukunft.Ich bin Neuwagenverkäufer bei Audi!!!


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