Nach den neuen Vorwürfen der US-Behörde EPA hat Volkswagen den Verkauf der betroffenen Modelle in Nordamerika gestoppt. Es gehe um den Porsche Cayenne, die Audis Q5, Q7, A6, A7 und A8 sowie um den VW-Touareg, insofern sie die fraglichen Dieselmotoren mit sechs Zylindern und 3,0 Liter Hubraum haben, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch. Zur Zahl der nun bei den Händlern stehenden Fahrzeugen mit Verkaufsverbot konnte er nichts sagen. Zuvor hatte bereits ein Audi-Sprecher den Stopp für die Nobelmarke mitgeteilt.
Der Verkaufsstopp sei freiwillig und vorübergehend. Die EPA wirft VW vor, bei den betroffenen Dieseln verbotene Software zu nutzen. Der Konzern bestreitet, dass die Programme Abgaswerte unzulässig ändern.
Der Verkaufsstopp sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte ein Porsche-Sprecher am Mittwoch. Wie die Konzernmutter VW hat Porsche die kürzlich von der US-Umweltbehörde EPA genannten Manipulationen auch größerer Diesel-Aggregate bislang nicht eingeräumt. Der Sprecher wies darauf hin, dass man die Vorwürfe noch prüfe und mit der EPA kooperiere.
Seit kurzem ermittelt die US-Behörde auch gegen den Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauer, der bislang unberührt von der Abgasaffäre war. Die Untersuchung hatte sich zunächst auf kleinere Motoren bezogen, die Porsche gar nicht nutzt. Inzwischen hat die EPA aber auch größere Antriebe im Visier.
Porsche hat seit dem Jahresbeginn in den USA gut 12.000 Cayennes ausgeliefert, rund 3.000 davon hatten einen Dieselmotor. Die beanstandeten Motoren selbst sind zwar kein Porsche-Fabrikat, sie stammen von Audi. Für Haftungsfragen ist dies aber nachrangig.
Inklusive anderer Modelle gingen nach Firmenangaben seit Anfang 2015 in den USA etwa 40.000 neue Porsche-Fahrzeuge an Kunden. Der Anteil von Diesel-Cayennes liegt damit bei 7,5 Prozent. (dpa)