Die Moll Gruppe hat erstmals einen Gesellschafter an Bord geholt. Seit 1. Juni 2022 hält die niederländische Pon Holdings eine Minderheitsbeteiligung an dem Düsseldorfer Kfz-Unternehmen. Über die Höhe der Beteiligung und den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Das Moll-Management bleibe durch die neue Gesellschafterstruktur unverändert, hieß es.
Mit dem neuen strategischen Partner will die Moll Gruppe ihr Wachstum beschleunigen. In einer Mitteilung verwies Geschäftsführer Timm Moll auf die Übernahme zwei bestehender Verkaufsstandorte für die Marken Bentley und Lamborghin in der Kölner Motorworld in diesem Sommer. Außerdem werde eine neue Filiale für Aston Martin eröffnet.
Moll erläuterte: "Der Automobilmarkt befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden, dynamischen Wandel, nicht nur durch den technologischen Wandel vom Verbrennungsmotor hin zur zukunftsweisenden E-Mobilität, sondern auch durch die Umstellung der Hersteller auf alternative, digital gesteuerte Vertriebssysteme." Aus einer Position der Stärke heraus wolle man nun die Weichen für die Zukunft stellen.
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BildergalerieDer Autohaus-Chef betonte, dass Pon der "perfekte strategische Partner" für Moll sei. Das Portfolio beider Familienunternehmen sei mit Volumenmarken, bekannten Premiumfabrikaten und hochwertigen Sport- und Luxusfahrzeuge nahezu identisch. Moll: "Die Hersteller verändern ihre Geschäftsmodelle und Vertriebsstrukturen – und wir verändern uns mit der Vision von neuer Mobilität und Zukunftsfähigkeit eines modern geführten Familienunternehmens."
Pon mit Sitz in Amsterdam ist Generalimporteur für alle Marken des Volkswagen-Konzerns in den Niederlanden. Bekannt ist der international aufgestellte Konzern insbesondere als größter Fahrradhersteller der Welt. Weitere Sparten sind Bau-und Erdbewegungsmaschinen sowie Generatoren für die Schifffahrt. 16.500 Mitarbeiter erwirtschaften über acht Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
Moll wurde vor 90 Jahren gegründet und ist heute mit elf Standorten in und um Düsseldorf sowie in Hannover vertreten. Die Rheinländer sind Vertragspartner von Audi, Aston Martin, Ferrari, Lamborghini, Land Rover, Jaguar, Polestar, McLaren, Skoda, Volkswagen und Volvo. 2021 wurden über 19.600 neue und gebrauchte Autos verkauft, der Umsatz lag bei 706 Millionen Euro.