Mercedes-Benz Österreich hat in den vergangenen Monaten eine Revision in allen Händlerbetrieben vorgenommen. Sie wurde Anlass zur fristlosen Kündigung der traditionsreichen Teissl-Gruppe mit fünf Standorten in Villach, Klagenfurt und Lienz im Oktober 2014. Der Vorwurf: Durch jahrelang falsch abgerechnete Verkaufshilfen sei dem Importeur ein Schaden von rund 1,4 Millionen Euro entstanden. "Da der Compliance-Verstoß so erheblich war, dass die Vertrauensbasis zerstört wurde, haben wir die erforderlichen Konsequenzen gezogen", begründete Unternehmenssprecher Bernhard Bauer die Entscheidung.
Dem hält Helmut Teissl entgegen, dass es angesichts gewaltiger Rückstellungen von 600 Millionen Euro für drohende Strafen wegen Preisabsprachen in China und England einen eigenartigen Beigeschmack habe, dass Mercedes-Benz so viel Wert auf die Einhaltung von Regeln lege. In seinem Fall hätte auch eine Abmahnung ausgesprochen werden können. Denn nach seinen Angaben hat er die Unregelmäßigkeiten selbst entdeckt, beim Importeur angezeigt und den Schaden beglichen. Nach österreichischen Recht war damit der Tatbestand der "Tätigen Reue und Wiedergutmachung" erfüllt und Teissl konnte strafrechtlich nicht mehr belangt werden.
Teissl: "Eine Vertriebsnetzbereinigung mittels fristloser Kündigung aller Verträge mit dem Ziel der raschen Unternehmensliquidierung hat ein modernes Bild einer Franchise-Landschaft entworfen, das mit unserem Bild des freien Unternehmertums nichts mehr zu tun hat." Seine fünf Standorte stehen nun zum Verkauf. (AH)
Einen ausführlichen Bericht über diesen "Skandal in Kärnten" lesen Sie in AUTOHAUS 4/2015, das am 16. Februar erscheint!
Hubert kainz
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