Das Jahr 2020 war für Mazda im Hinblick auf die Neuzulassungen ein Jahr zum Vergessen: Minus 38,1 Prozent bzw. 44.346 Neuwagen standen am Jahresende zu Buche. Damit verloren die Japaner deutlich über dem Marktdurchschnitt von 19,1 Prozent. Doch nicht alles ist schlecht gelaufen: So vermeldet Mazda Deutschland für 2020 eine durchschnittliche Händlerrendite von 2,1 Prozent vor Steuern – ein Wert von dem so manch anderes Fabrikat weit entfernt ist. Zum achten Mal in Folge liegt die Umsatzrendite damit bereits über der Marke von zwei Prozent.
"Rückblickend hatten wir uns das letzte Jahr sicherlich alle etwas anders vorgestellt. Es war ein Jahr, in dem sich gezeigt hat, dass wir ein starkes Händlernetz haben, partnerschaftlich agieren und flexibel auf den Markt reagieren können", erklärte Bernhard Kaplan, Geschäftsführer von Mazda Motors Deutschland. Das sehen viele Händler ähnlich: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", konstatiert etwa Georg Spies, Geschäftsführer der S&R Automobile GmbH. So sei es gerade in ländlichen Regionen vielen Autohäusern gelungen, ihre Ziele für 2020 halbwegs zu erreichen.
MX-30 sorgt für gutes Schlussquartal
Zu dem aus Sicht von Mazda versöhnlichen Ergebnis hätten neben den Anstrengungen der Mazda-Vertragspartner selbst auch die Hilfsmaßnahmen des Importeurs maßgeblich beigetragen. Dazu zählten beispielsweise die zweimalige Reduzierung der Verkaufsziele, die Fixierung der Zielerfüllung auf mindestens 90 Prozent sowie die bis in den Sommer hinein wirksamen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung.
Zudem sei es gelungen, die zugelassenen Fahrzeugbestände im Handel erfolgreich und mit positiven Deckungsbeiträgen zu verkaufen und im Servicebereich Teileumsatz und Bruttoertrag sogar um jeweils sechs Prozent zu steigern. Positiv habe sich daneben auch das erste E-Auto der Marke, der MX-30 ausgewirkt. Dieser habe 20 Prozent der Neuzulassungen ausgemacht und im guten Schlussquartal viel zur guten Rendite beigetragen. "Mein Dank gilt allen Mazda Händlern und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit viel Kreativität und starkem Willen jeden Tag ihr Bestes gegeben haben", so Kaplan.
Viele Kunden wollen Plug-in-Hybride, die Mazda nicht hat
Aktuell plant der Hersteller nach eigenen Angaben zudem weitere Hilfsmaßnahmen für den Handel. Dort weiß man die Unterstützung von Seiten des Importeurs durchaus zu schätzen: "Mazda hängt sich für den Handel rein", sagt Spies. Dennoch gäbe es aber auch einige Themen, die dem Handel die Sorgenfalten ins Gesicht trieben. So sei der Anteil der Eigenzulassungen derzeit mit etwa 60 Prozent enorm hoch. Zudem leiden viele darunter, dass Mazda derzeit keine Plug-in-Hybride im Portfolio habe. Angesichts der üppigen Fördermaßnahmen in Form von Umweltprämie und der 0,5 Prozent-Steuer-Regelung für Dienstwägen würden viele Kunden diese Modelle aber derzeit einfordern. Da Mazda hier keine Fahrzeuge im Portfolio habe, wandern die Kunden ab. "Wir haben deswegen schon viele Kunden verloren", sagt Spies bedauernd.
Auch die anhaltende Corona-Pandemie macht trotz der beschlossenen Lockerungen das Geschäft nicht leichter, da viele Kunden verunsichert seien. Ziel müsse es nun sein, halbwegs durch das Jahr 2021 zu kommen, meint der Autohaus-Geschäftsführer – danach könne man wieder angreifen.