Zulieferer von Saab hat seinen Konkursantrag gegen den Eigner des schwedischen Autobauers vor Gericht zurückgenommen. Das bestätigte Hakan Bodin, Manager der Firma Labo Test, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen hatte das Konsortium National Electric Vehicle Sweden (NEVS) wegen offener Rechnungen zur Insolvenz zwingen wollen. Eine Anhörung vor einem Gericht in Vänersborg war für September angesetzt worden. Jetzt ist die Labo Test, die etwa Klimasysteme herstellt, zurückgerudert.
Nevs habe von Verhandlungen mit möglichen Partnern und Investoren berichtet, sagte Bodin. "Auf der Grundlage dieser Informationen haben wir uns entschlossen, unseren Antrag auf eine Konkurs-Anhörung zurückzuziehen", hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
"Wir können derzeit nicht all unsere Schulden bezahlen", hatte ein NEVS-Sprecher zuvor eingeräumt. "Das tut uns sehr leid, und wir arbeiten an kurzfristigen Lösungen." Zur Höhe der Schulden schwieg er.
Wegen der Liquiditätsprobleme hatte sich Saab schon im Mai von Beratern getrennt und die Produktion im schwedischen Trollhättan gestoppt. Begründet hatte NEVS dies damit, dass ein Aktionär seinerseits seinen Finanzierungspflichten nicht nachgekommen sei. Seitdem stehen die Bänder still – und der chinesische Haupteigner National Modern Energy Holdings sucht nach neuen Partnern. "Wir sind gerade mit zwei großen asiatischen Autobauern im Gespräch", sagte ein Nevs-Sprecher. Das Unternehmen sei aber nicht insolvent, betonte er.
Saab gehörte bis 2010 zu General Motors und wurde dann vom niederländischen Sportwagenbauer Spyker übernommen. Im Dezember 2011 beantragte Saab Insolvenz, im Juni 2012 stieg NEVS ein. Haupteigner der Gesellschaft ist die chinesische National Modern Energy Holdings. NEVS hat große Pläne mit Saab: So sollen eine neue Fahrzeugplattform und Elektroautos für den chinesischen Markt entwickelt werden. (dpa/rp)
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