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Internetvertrieb: Brossette-Artikel sorgt für Diskussionen

24.06.2014 17:40 Uhr
Der Neuwagen-Vertrieb über Online-Portale ist für viele Autohändler schon länger ein Ärgernis.
© Foto: Fotolia/Xuejun li

Die Fachgruppe Fabrikatsvereinigungen des Deutschen Kfz-Gewerbes will die Argumente von Branchenanwalt Uwe Brossette gegen den Neuwagenvertrieb über Online-Portale aufgreifen.

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Der Neuwagen-Vertrieb über Online-Portale ist für viele Autohändler schon länger ein Ärgernis. Der AUTOHAUS-Artikel von Rechtsanwalt Uwe Brossette, der darin einen Angriff auf die quantitative Selektion sieht, heizte die Diskussion erneut an. Am Montag beschäftigte sich auch die Fachgruppe Fabrikatsvereinigungen des ZDK mit Brossettes Ansatz.

Wie ZDK-Geschäftsführerin Antje Woltermann gegenüber AUTOHAUS mitteilte, beschlossen die Vertreter der Händlerverbände, sich in ihrer Arbeitsgruppe Internet-Vertrieb intensiv mit den Argumenten des Vertriebsrechtsspezialisten auseinanderzusetzen. Möglicherweise werde eine gerichtliche Klärung angestrebt.

Der Kölner Jurist hatte in AUTOHAUS 12 die Internet-Handelspraktiken ausführlich analysiert. Seiner Meinung nach sind die Neuwagen-Verkaufsplattformen nichts anderes als virtuelle ständige Vermittler der Händler. Wenn der Hersteller oder Importeur dem Einsatz dieser ständigen Vermittler nicht zugestimmt habe, werde dadurch die quantitative Selektion unterlaufen. Dass der Hersteller die Anzahl der zugelassenen Vertriebspartner frei bestimmen und seinen Händlern den Einsatz von Unterhändlern und ständigen Vermittlern verbieten kann, ist einer der Eckpunkte des quantitativ-selektiven Vertriebssystems nach der neuen GVO. (dp)

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KOMMENTARE


Paul

24.06.2014 - 20:42 Uhr

Endlich!!!! werden die Händler oder besser der ZDK mal wach und gehen hoffentlich gegen diesen Internetwahnsinn vor. Es ist nicht zu erklären warum Neuwagen Händler ständig in Millionen Investitionen und Standards gedrängt werden und von den Vorführwagen Regeln mal abgesehen und die Internetverramscher davon nichts erfüllen müssen außer billig und weg!!? Vielen Dank Herr Briossett für diesen längst überfälligen Weckruf!


Detlef Rüdel

25.06.2014 - 09:17 Uhr

Dazu noch einmal folgende Anmerkung in Bezug auf: Abgrenzung quantitativer und rein qualitativer Selektion gemäß der neuen GVO. Zunächst einmal muss geprüft werden, ob es sich hierbei grundsätzlich um eine selektive Vertriebsverbindung handelt. Für die Bestimmung der Marktanteilskette kommt es darauf an, ob rein quantitative Selektionskriterien herangezogen werden. Qualitative und quantitative Selektion, beschreibt dabei lediglich die Art der durch den Lieferanten verwendeten Selektionskriterien bei der "Auswahl" seiner Vertriebspartner. Bei einer qualitativen Selektion, erhalten alle Absatzmittler Zugang zum Vertriebsnetz, welche die Qualitätskriterien vom Hersteller/Importeur erfüllen. Demnach bestimmt der Lieferant (wer auch immer das ist)bei quantitativer Selektion, zusätzlich die Anzahl der Mitglieder vom Vertriebsnetz (direkt/indirekt). Quantitative Selektion kann also dazu führen das Vertriebs Mittler "nicht" Mitglied der Vertriebsorganisation sind, obwohl sie alle Qualitätsanfordeung zum Hersteller/Importeur erfüllen. Demnach muss die Frage erlaubt sein, warum sollte ggf. der Hersteller/Importeur etwas dagegen unternehmen, wenn diese Strategie doch dazu führt Absatz, aber auch Marktanteil zum Produkt zu steigern. Genau diese quantitativen Merkmale des "Lieferanten" (wer auch immer das ist) stärken den Einfluss auf die Absatzstruktur, aber auch auf die Dichte seines Vertriebsnetzes, sei es direkt, oder indirekt. Dies passiert nach dem Gutdünken, welches allein der "Lieferant" bestimmt. Somit sehe ich auch in Zukunft keine Chance dagegen wirksam etwas zu unternehmen. Abschließend, möchte ich noch folgendes Anmerken: Bringen Sie den Mut auf, kaufen Sie durch einen Strohmann/Frau ein solches Fahrzeug. Über die FGNR wird sich dann zeigen, wer hier quantitativ das Vertriebssystem unterwandert. Über die FGNR ist die Herkunft (der Lieferant zu ermitteln). Wir müssen uns dann nur fragen, wollen wir das dann auch wirklich wissen? Und was wollen wir ggf. dann dagegen Unternehmen? Wir werden somit auch in Zukunft mit dieser gewollten quantitativen Unterwanderung von unserem Vertriebsnetz leben müssen.


Marek Bach

25.06.2014 - 09:25 Uhr

Da kann ich meinem Vorredner Paul nur zustimmen. Was wir als Händler/Verkäufer mittlerweile kämpfen müssen gegen diese Internetverramscher ist echt nicht mehr feierlich und es wird höchste Zeit das die Hersteller sich mal Gedanken machen wer den Kunden an der front an die Marke bindet. der Internethändler oder der Händlerbetrieb vor OrtGrüße eine Verkaufsberater an der Front den das auch schon länger tierisch nervt!!!


Sam

25.06.2014 - 10:04 Uhr

Interressiert es den Hersteller überhaupt wer seine Fahrzeuge verkauftGeht es ihm nicht nur um Stückzahlen und MarktanteileDie Kümmerer sitzen ja so oder so in den Betriebenund werden strengstens kontrolliert ja lieb zu allen Kunden zu seinAuch zu denen die im Netz kaufen und nur zur Beratung und zuden Garantiearbeiten kommenWer bitte will und kann das ändern


Autohändler

25.06.2014 - 11:43 Uhr

Vielen Dank an Hr. Brossette für den Artikel. Ich hoffe, dass die Fabrikatsverbände bzw. der ZDK nun aufwachen und alles dafür tun werden, auf diesem Wege diesen Absatzkanal endlich zu schliessen, notfalls auch mit einer gerichtlichen Klärung. Nur so können die Hersteller / Importeure dazu gezwungen werden, etwas zu unternehmen. Die Hersteller wollen bisher nicht wahrhaben, dass durch diese Internetvermittler kein einziges Fahrzeug mehr verkauft wird, nur die Erträge der gesamten Händlerschaft sinkt dadurch ins Bodenlose und gefährden Investitionen in der Zukunft für Händler und Marke. Ausserdem wird das Image der stationären Händler durch diese Neuwagenbörsen erheblich geschädigt, schliesslich stehen Sie vor Kunde als "Abzocker" da. Gleiches gilt im übrigen auch für die EU-Wagen, die der Kunde günstiger einkauft als der Händler seine "deutschen" Fahrzeuge.


Hans-Joachim Schultz

25.06.2014 - 14:03 Uhr

Bei dieser Diskussion stellt man sich eigentlich nur eine Frage: Wenn die Sache so einfach ist, wie Herr Brossette schlüssig darlegt, warum haben dann bisher die Händler und Hersteller nicht reagiert, sondern mit den Internetvermittlern kooperiert? Wie dem auch sei: Jetzt sind die Hersteller und Händlerverbänder gefordert, den IV Druck zu machen. Sie entscheiden souverän über Ihren Vertriebsweg und können den IV schlicht untersagen, weiterhin Fahrzeuge unter ihrem Namen zu vertreiben. Die GVO gibt dazu die Möglichkeit und zeigt, dass der neoliberale, parasitäre Mitnahmegewinn-Zeitgeist am Ende ist. Dies wird keine Renaissance des klassischen Autohauses werden, aber die Richtung stimmt: Im Autohaus (unabhängig oder mit Verträgen) werden Service und Zubehör verkauft, im einstufigen Vertriebsnetz oder über Onlineportale der Hersteller die Neufahrzeuge.Internetvermittler wie MeinAuto, Carneoo und AH24 sind nicht die Zukunft, sie werden schlicht überflüssig werden.


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