Das in die Insolvenz geflüchtete Autohaus Voges hat eine neue Zukunft. Wie die "Nordwest-Zeitung" am Freitag auf ihrer Internetseite berichtete, haben die Gläubiger der Händlergruppe in dieser Woche einem Insolvenzplan zugestimmt, demzufolge sie auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. Damit sei der Weg frei für eine Restrukturierung des Unternehmens.
Der Insolvenzplan sieht laut Bericht vor, dass die Gläubiger lediglich fünf bis zehn Prozent ihrer ursprünglichen Forderungen erhalten. Das soll die Liquidität des Handelsbetriebs schonen und die verbliebenen 90 Arbeitsplätze retten. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Christian Hanken wird Voges damit voraussichtlich Ende Juli aus der Insolvenz entlassen. Ein Sanierungstreuhänder werde aber für die kommende Zeit das Controlling über die Geschäftsführung wahrnehmen und die Restrukturierung der Gruppe mit Sitz in Wilhelmshaven begleiten.
Derzeit werden laut Hanken die Händlerverträge mit den verschiedenen Autoherstellern neu verhandelt. "Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, ob das Unternehmen sich am Markt behaupten kann", sagte er der Zeitung. Wichtig sei, die Zinsbelastung zu reduzieren, die Lagerbestände klein zu halten und die Liquidität auf Dauer zu verbessern. Hanken stellte sogar Neueinstellungen in Aussicht.
Die Frank Voges Automobile GmbH und die Voges-Automobile GmbH hatten im Herbst 2010 Insolvenzantrag beim Amtsgericht Wilhelmshaven gestellt (wir berichteten). Das familiengeführte Unternehmen mit den Marken Nissan, Renault, Dacia, Volvo, VW und Ford zählt zu den größten Autohändlern im Nordwesten Deutschlands. Im vergangenen Jahr beschäftigte es noch 120 Mitarbeiter und erwirtschaftete 50 Millionen Euro. Einschließlich der 15 Partnerunternehmen zwischen Cuxhaven, Emden und Oldenburg wurden rund 4.000 Fahrzeuge verkauft. (rp)