Von Doris Plate
Im September hat Mazda Motors Deutschland (MMD) bereits angekündigt, dass eine strategische Neuausrichtung des Servicepartner-Netzes geplant ist. Am 14. Dezember wurde nun die Kündigung zum 31. Dezember 2016 mit zweijähriger Kündigungsfrist an die 394 Vertriebspartner mit Servicevertrag und an die 242 reinen Servicepartner verschickt. Gleichzeitig teilte der Importeur in den jeweiligen Schreiben mit, ob eine weitere Zusammenarbeit ab 2019 gewünscht ist oder nicht.
Die Zahl der Partner, mit denen der Importeur keine Zusammenarbeit mehr wünscht, wollte MMD auf Anfrage nicht nennen. Ein Sprecher teilte aber mit, dass Mazda mittelfristig das strategische Ziel verfolge, sein Servicegeschäft auf die Standorte zu konzentrieren, die auch Neuwagenvertrieb machen. Außerdem gehe MMD davon aus, dass sich das nötige Investment für die Erfüllung der zukünftigen Standards für die meisten reinen Servicepartner nicht mehr rechne. Der Abschluss eines neuen Servicevertrages ab 2019 ist an die Erfüllung der neuen, angepassten Standards gebunden.
Direktannahme wird Pflicht
MMD will zukünftig zum Beispiel die Direktannahme mit präziser Kosteneinschätzung und Dokumentation der ausgeführten Arbeiten standardisieren. Auch soll die Kundenmobilität auf Wunsch mit einem Werkstattersatzwagen sichergestellt werden sowie eine entsprechende Anzahl und Qualifikation der Mazda Mechaniker mit den notwendigen Spezialwerkzeugen im Autohaus gewährleistet sein. Zu den gewünschten Änderungen bei den Mindeststandards zählt auch die Flexibilisierung der Trainingsstandards. Die Integration von eLearnings soll den Handel entlasten. Ein weiterer wichtiger Standard soll der Einsatz der neuen Außen- und Innen-Signalisation sowie die Ausstattung des Kundenkontaktbereichs analog zur neuen Mazda CI sein.
Ob das alles so kommen wird, ist derzeit noch nicht endgültig entschieden. MMD und Mazda Händlerverband (MHV) sind aktuell noch in Gesprächen. MMD teilte mit, dass der neue Servicevertrag im ersten Quartal 2017 vorliegen soll.
Informationsveranstaltung in Planung
Diejenigen Betriebe, mit denen MMD keine weitere Zusammenarbeit beabsichtigt, müssten nicht sofort auf die Kündigung reagieren und zum Beispiel widersprechen, teilte der MHV seinen Mitgliedern in einem Rundschreiben, das AUTOHAUS vorliegt, mit. Der Verband plant für Anfang 2017 eine Informationsveranstaltung, auf der Handlungsalternativen aufgezeigt werden sollen. Eine erste rechtliche Bewertung lesen Sie im Beitrag von Dr. Tim Vogels.